Levéltári Közlemények, 63. (1992)

Levéltári Közlemények, 63. (1992) 1–2. - Engel Pál: Salgai Miklós / 15–26. o.

• Salgai Miklós 25 MIKLÓS SALGAI Pál Engel Der „Fall" von Miklós Salgai war warhscheinlich eine der Sensationen in Ungarn zur Zeit der Regierung von König Sigismund. Als einziger Sohn des Judex Curiae Simon Szé­csényi wurde er — nach dem Beweis der Besitzaufteilung der Familie aus dem Jahre 1411 — als Besitzer eines der größten Vermögen des Landes, Anwärter einer glänzenden Karriere betrachtet. Statt dessen wurde er auch zweimal wegen Kapitalverbrechen verur­teilt, infolge deren ist er ganz heimatlos geworden. In 1423—1424 hat man ihn auf den Ko­mitatsversammlungen von Neograd und Hont wegen Münzverfälschung verurteilt, demzu­folge hat Sigismund alle seine Güter konfisziert. Einer seiner Onkeln, János Garai hat den besitzlosen Salgai zu sich aufgenommen, nach seinem Tode war Salgai Gast bei dessen Witwe, Hedwig, Herzogin zu Masowien. Diese verwandschafüiche Unterstützung führte zu einem zweiten Prozess. 1435 wurde Salgai wieder verurteilt, die Hauptangeklagte war diesmal Hedwig, mit der Salgai den Anzeigern nach einen Ehebruch begangen und den Ehemann gemeinsam ermordet hätten. Die Witwe wurde zur ewigen Burggefangenschaft verurteilt, Salgai aber verbannt. Aufgrund seines 1438 in Venedig einem Tag vor seinem Tode geschriebenen Testaments ist festzustellen, daß er auch dort keine Not gelitten hat. Der Text des Testaments ist ein überzeugender Beweis dafür, daß er aufgrund erfundener Anklagen verurteilt wurde. Man kann darauf auch aus anderen Beweisen schließen: eben die in den beiden Prozessen allermeist betroffenen Personen — sein Neffe, László Szécsényi und László Garai, der Neffe und Erbe des angeblich ermordeten Garai war — haben den Verleumdungen keinen Glauben geschenkt. Sie beide standen bis zu seinem Tode in Kontakt mit dem verbannten Salgai, den sie auch finanziell unterstützt haben. Für das Verhalten der Zeitgenossen kann die einzige vernünftige Erklärung folgende sein: Salgai hat sich von ihnen allen unterschieden. Er konnte nämlich sowohl schreiben, als auch lesen — unter an­derem hat er auch Liebesbriefe geschrieben. Es wird warhscheinlich nicht mehr zu Tage kommen, was hat er sich noch außer seiner Ehelosigkeit und außer seinen Lektüren zu­schulden kommen lassen, wie das auch nicht, ob er in der Tat verfälschte Münzen geprägt oder nur antike Münzen gesammelt hat, was dazumal in Ungarn ungewöhnlich war. MIKLÓS SALGAI Pál Engel The , ,case" of Miklós Salgai was one of the most sensational events of the era of King Sigismund in Hungary. As the only son of supreme court judge Simon Szécsényi, he was regarded by landowners of the early fifteenth Century as the possessor of one of the greatest estates in the land, and one for whom a brilliant career was prophesied. But instead, he was condemned twice for capital crimes, and became a fugitive. In 1423—4 the assemblies of Nógrád and Hont counties condemned him for counterfeiting, and consequently King Sigis­mund confiscated all of his estates. One of his uncles, János Garai, took the now penniless Salgai in, and after death he was the guest of Garai's widow, Hedwig (H. Hedvig), Princess of Masovia. This support by his relatives led to his second trial. In 1435 Salgai was con­demned again. This time the chief defendent was Hedwig, who according to the accusers had committed adultery, then participated in the murder of her husband. The widow was condemned to life imprisonment, and Salgai exiled. It is evident from his testament, signed

Next

/
Thumbnails
Contents