Levéltári Közlemények, 61. (1990)
Levéltári Közlemények, 61. (1990) 1–2. - Jászay Magda: Egy humanista szemben Mátyás királlyal : Callimachus Experiens / 23–41. o.
40 Jászay Magda Kasimir zu sichern; und unterstützte sie auch ihren anderen Sohn Wladislaus, der um den Besitz der tschechischen Krone mit Matthias kämpfte, gleichzeitig versuchte Matthias auch international zu isolieren. So versuchte Callimachus während seiner Mission 1476 in Venedig und Rom die Zusendung der von dem Papst Sixtus IV. bei den italienischen Staaten urgierten gemeinsamen Geldhilfe für den Feldzug gegen die Türken an Matthias mit den Argumenten zu verhindern, dass er diesen Betrag gegen den tschechischen König Wladislaus und seinen anderen grossen Gegner den Kaiser Friedrich in. verwenden würde. Drei Jahre später riet er in einer seiner Denkschriften die polnischen Führer davon ab, mit dem ungarischen Herrscher Frieden zu schliessen und gab den Rat, den Krieg solange fortzusetzen, bis er völlig besiegt wird und seinen Expansionsplanen ein Ende bereitet wird. Kasimir aber strebte nach der Stillung der Spannung seinem Nachbar gegenüber, und schickte 1483 den italienischen Dichter als seinen Botschafter nach Buda. Seinen Aufenthalt am Hofe Matthias — der bis 1484 dauern könnte — bezeugen der Vers des Florentiners Ugolino Verino und selbst die Gedichte Callimachus, in denen er die Grösse des siegreichen Königs lob preist, und vergleicht sein Herrschersymbol, den Raben, mit dem seines Gegners, Friedrich, dem alt gewordenen Adler, der nicht mehr fähig ist, sich dem Gegner widerzusetzen. Die Fachliteratur bringt auch eine andere kleine Schrift des italienischen Humanisten mit Matthias Corvinus in Verbindung; diese ist die Lebensbeschreibung des Hunnenkönigs Attila, die Callimachus nach seiner neuerlichen Mission 1486 in Venedig schrieb. Nach den Fachleuten wollte der Verfasser seine Zeitgenossen vor der aus den Eroberungen des Kampfbegierigen Königs entstehenden Bedrohung warnen und mit feindlicher Gesinnung identifizierte er ihn dem als die , ,Geissel Gottes" bekannten barbarischen Fürsten. Die literarische Erbe, die selten mit authentischen Quellen, öfters mit Volkssagen und Legenden bereichert wurde, hat eine dunkle Erinnerung an Attila und seine Eroberungen bewahrt. Diese Erinnerung war besonders in Venedig lebendig, weil sogar auch die Gründung der Stadt dem Einbruch der Hunnen zugeschrieben wurde. Callimachus stüzt sich in seiner Lebensbeschreibung auf die Quellen und literarische Erbe, aber es ist nicht zu übersehen, dass er sorgfältig zu vermeiden versuchte, seinen Helden in schwarzen Farben zu beschreiben; er findet für seine Taten Bestätigung, lässt die Einzelheiten über seine Grausamkeit weg und hebt seine Verdienste hervor: im ganzen genommen stellt er ihn so vor, der über die Fähigkeiten des grossen Herrschers verfügt. Amsonsten am Hofe Matthias war die Auffassung verbreitet, die Ungarn als direkte Abkömmlinge der Hunnen zu betrachten; darin war auch dir Analogie zwischen beiden Herrschern — selbstverständlich in positivem Sinne — miteinbegriffen. So kann Callimachus' ,,Attila" gedeutet werden, um so mehr, da er etwas später, 1490 in Rom auch in seiner Rede vor dem Papst Innozenz VHI. nicht versäumte, seine Hochachtung dem ungarischen König entgegenzubringen und die Tugenden von Matthias Corvinus wie „divina virtus, incredibilis animi magnitúdó singularisque et admiranda in rebus omnibus Providentia simul et foelicitas" zu preisen.