Levéltári Közlemények, 55. (1984)

Levéltári Közlemények, 55. (1984) 1. - Hajdu Lajos: A büntetőjogtörténet kutatásának kihasználatlan lehetőségeiről : a rabtabellák és büntető-perkivonatok történeti forrásértéke / 3–30. o.

30 Hajdú Lajos brecherbanden angewachsen ist, sondern daß auch die Kriminalität sich strukturell umgestaltet hat: unter den wegen Verbrechen gegen das Eigentum Verurteilten nahm die Zahl der Markt- und Taschen­diebe, der Einbrecher, jedoch auch der Anteil der Frauen sowie der Jugendlichen zu und die Zahl der Körperverletzungen und der Schlägereien vergrößerte sich ständig. Auch der Wandel der Zeiten widerspiegelt sich in diesen Berichten: um 1770 haben noch die Gerichte oft junge Gottesläster zu dem mit Ausreißen der Zunge verschärften Scheiterhaufen verurteilt - zu Ende des Jahrhunderts wurde die Blasphemie des öfteren nur als Vergehen betrachtet und als eine öffentlichen Anstoß erregende Handlung mit einzweimonatigem Gefängnis bestraft. Dasselbe trifft auch in der rechtlichen Beurteilung der Delikte gegen die Sittlichkeit (Ehebruch, Unzucht usw.) zu. Die Quellen widerspiegeln auch die Mannigfaltigkeit des damaligen Lebens, wo die Unter­suchungshaft Jahre lang dauert - es gibt indessen Städte, wo 95% der Häftlingen 1-2 Wochen nach dem Vergehen des Delikts schon verurteilt werden. Es kommt oft vor, daß die festgenommenen Bauern oder Bürger einige Tage nach der Inhaftierung bis zur Verhandlung gegen fidejussio (-Bürg­schaft) auf freien Fuß gesetzt werden. Die Tabellen widerspiegeln auch, daß die Gerichte die adeligen Prärogative außer Acht gelassen haben (Adelige wurden geprügelt, ins Gefängnis geworfen, auch dann, wenn die gesetzlichen Bedingungen.gefehlt haben usw.). Gleichzeitig ist es beachtenswert,daß in ein­zelnen Komitaten 90-95% des Häftlingsbestandes 'Transit-Verbrecher", Ortsfremde ausgemacht haben usw. Auf viele andere sonstige Belehrungen macht der Verfasser den Leser aufmerksam. Das Haupt­ziel seiner Studie war die Aufmerksamkeit auf die Wichtigkeit dieses bisher noch immer nicht genü­gend benutzten archivalischen Quellentypes zu lenken.

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