Levéltári Közlemények, 50. (1979)
Levéltári Közlemények, 50. (1979) 2. - Fallenbüchl Zoltán: A sóügy hivatalnoksága Magyarországon a XVIII. században / 225–290. o.
A SÓÜGY HIVATALNOKSÄGA MAGYARORSZÁGON 289 Von einer systematischen Urlaubszeit liegen uns keine Angaben vor. Von Zeit zu Zeit wurde Urlaub gegeben, doch mußte man in diesem Falle für eine Stellvertretung sorgen. Es kam nicht selten zu Vergehen, die aber nur zum Teil auf die Schuld der Beamten zurückzuführen sind. Die sichere Bewachung des Salzes war eine nicht gelöste Frage: erst nach 1760 wurden in größerer Zahl entsprechende Salzmagazine gebaut. Manchmal mußten die Beamten auch mit Räubern kämpfen und sogar oft hierbei ihr Leben lassen. Gehalt und Kaution bildeten ein wichtiges Problem. Die Kaution hat das Ärar in seiner Zwangslage forciert; sie wirkte aber auf die Gerechtigkeit des Avancement schlecht aus. Das Gehalt sicherte aber nur ein knappes Auskommen für die Familie. Die Auswirkungen der Preisschwankungen waren in der Haushaltung der Beamten sehr zu merken. Die Kriegszeiten bedeuteten für das Agrarland eine Konjunktur, jedoch für die Beamten eine Verringerung der Kaufkraft. Die Vermögensverhältnisse waren verschiedentlich, jedoch selbst in den höheren Stellungen treffen wir nur selten wirklich wohlhabende Beamten an. Deshalb war es wichtig, daß im Laufe des Jahrhunderts der Anspruch auf Pension sich allmählich entwickelt hat, zuerst im Zusammenhang mit der Kaution, zuletzt als auf Grund des Dienstes erworbenes Recht. Die Wohnverhältnisse waren mit viel Schwierigkeiten verbunden. Es wurde entweder ein Haus gepachtet oder gekauft - zuweilen bewirtschaftete man auch den Garten - die Miete war aber zu hoch. Die Kammer hat entweder die Miete bezahlt oder besonders in der letzteren Zeit eine Dienstwohnung in den neuen Gebäuden der Salzämter zu sichern versucht. Das Verhalten gegenüber der Versetzung war verschiedentlich. Der ein Haus hatte und dort auch wirtschaftete, wurde mit der Versetzung vor einen Zwangsverkauf gestellt. Durch den Unterricht der Kinder war hingegen die Bewegung begünstigt, die sich von den kleinen Stationen den größeren Städten zu richtete. Die Bestrebung, die Zukunft der Familie zu sichern war allgemein. Pension, staatliche Förderung des Unterrichts der Kinder und ihre Unterbringung wirkte auf die Beamten günstig aus, jedoch setzte sich dies allmählich erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts durch. Früher kamen die Zurückgebliebenen manchmal an den Bettelstab. Das Schicksal der Kleinbeamten und des Hilfspersonals war am schwersten zu ertragen, weil sie sich aus einem kleinen Gehalt erhalten mußten. Ihre Lage hat sich eher verschlimmert, als gebessert. Einen eigenen Typ stellten die Transportoffiziere (Transportuum officiales) dar, die die Salzlieferungen in guter Stimmung und verantwortungsbewußt begleiteten. In der Relation der Salzbeamten und des Landes waren zwei entscheidende Momente. Das eine: die Frage der Einheimischen und der Fremden. Ungarische Adelige bewarben sich erst nach 1750 um Anstellung im Salzwesen, es entstand eine gewisse Spannung; die Ausländer wurden hingegen allmählich zu Ungarn, was - insbesondere nach 1790 — dadurch zum Ausdruck gekommen ist, daß sie massenhaft um ihre Aufnahme in die Reihe des ungarischen Adelstandes angesucht haben. Die andere Frage war die der Neuerungen und der Verdienste. Es sind nicht wenige von den Salzbeamten, die durch ihre Organisierungsarbeit dem Ärar, dem Land ernsten Nutzen brachten. Sie haben vor allem Vorschläge betreffs des Absatzes gemacht und sie auch verwirklicht, jedoch waren sie auch bestrebt in anderer Hinsicht Verdienste zu erwerben. Interessant ist, daß z.B. der früheste Hortfund von Szilágysomlyó schon im Jahre 1759 von dem dortigen Salzeinnehmer Göttersdorfer angezeigt wurde. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß in unserem Land mit Agrarorientation dem Netz der Salzverwaltung sowohl auf dem Gebiete der staatlichen Organisationsarbeit wie auch der Informationsströmung im 18, Jh. eine bedeutende Rolle zugefallen ist. Das Netz des Salzwesens wurde vom Herrscherhaus Habsburg aus eigenen finanziellen Zwecken und im eigenen Interesse zustande gebracht, jedoch machte es die darin Mitwirkenden in seiner eigenen Prosperität nicht interessiert. Hierbei manifestierte sich die Tendenz des Absolutismus, um je mehr zu gewinnen und dafür je weniger zu bieten. Der Bilateralismus der ursprünglich unternehmerischen Erscheinungsform der Salzverwaltung modifiziert sich von der Mitte des 18. Jhs an immer mehr zu Gunsten der von oben her dirigierten Zentralverwaltung und die untergeordnete Lage des Beamten nimmt zu. Im Gegensatz zu Frankreich wurde das ungarische Territorialbeamtentum der Ungarischen Kammer, insbesondere das der Salzverwaltung nicht zu einer privilegisierten Schicht. Joseph II. hat selbst auf dem Gebiete des Unterrichts der Kinder dieser gesellschaftlichen Schicht jene Vorteile verweigert, die den Mitgliedern einiger 9 Levéltári Közlemények 1979/2