Levéltári Közlemények, 50. (1979)

Levéltári Közlemények, 50. (1979) 2. - Fallenbüchl Zoltán: A sóügy hivatalnoksága Magyarországon a XVIII. században / 225–290. o.

I Á SÓÜGY HIVATALNOKSÄGA MAGYARORSZÁGON 287 In Ungarn waren zum Ausgang des 17. Jhs in Máramaros und in Sóvár, ferner außer diesen auch in Siebenbürgen Salzbergwerke bzw. Salzsiedereien in Betrieb. Von dort hat man mit auf dem Wasserweg beförderten Salz die infolge der türkischen Besetzung zu einer spärlich bevölkerten, Viehzucht betreibenden zentralen Ebene gewordene Region und auch andere Teile des Landes versehen. Die ersten Stationen wurden vor allem an den Flüssen errichtet. In vorliegender Studie haben wir uns aber nicht nur zum Ziele gesetzt, die Organisation der Salzverwaltung, sondern vor allem den Beamtenstand der Salzämter als gesellschaftliche Schicht vorzuführen. Die Salzämter werden in der Zeit der Befreiungskriege (1683-1699) - insbesondere in den zurückeroberten Gebieten - von den Beamten der Wiener Hofkammer organisiert und besetzt. In den ursprünglich von den Türken freien Gebieten hatten ungarische Dreißigstbeamten, königliche Zoll­beamten ihr Amt inne, in den zurückeroberten Gebieten kommen hingegen deutsche Militärbeamten aus dem Militärversorgungsdienst in diese Funktion bzw. versehen parallel damit diese Aufgabe. In Ungarn und in Siebenbürgen verfugten die Salzämter bei der Regulierung des Jahres 1704 über nicht mehr als 140 Beamten, auch die als Hilfspersonal zu betrachtenden Überreiter (Obequitatores) mit inbegriffen. Der Freiheitskampf von Rákóczi hat diese Entwicklung unterbrochen. Die von Rákóczi geführten konföderierten Stände waren Anhänger des freien Salzhandels. , Nach dem Friedensabschluß von Szatmár (1711) hat die Wiener Hofkammer das Netz der Salzämter neuorganisiert. Es entstanden den Flüssen entlang die endgültigen Transportwege, Nieder­lagen und Zahlungsämter, wo die Kaufleute und Privatpersonen, Gutsherren ihre Einkäufe durchführen konnten. Im Jahre 1716 stehen uns im ungarischen und slawonischen Gebiet, ohne Siebenbürgen schon Angaben über 153 Angestellten zur Verfügung. Unter den Beamten waren wenige geborene Ungarn, obwohl der 2. § des 13. Gesetzartikels vom Jahre 1715 verfügt hat, daß man auf geeignete Landsleute besonders Rücksicht nehmen soll. Dies begünstigte aber eher die Söhne der ungarländischen Bürgerfamilien deutscher Abstammung. Das kaiserliche Haus hat die Salzsiederei von Sóvár und mit dieser auch die übrigen, im nördlichen Teil des Landes vorhandenen Salzverteilungsstationen im Jahre 1735 an die Wiener Ministerial-Bancodeputation verpfändet. Diese Amtsorganisation bildete auch späterhin einen eigenen Bezirk. Die übrigen Stationen waren nur bis 1743 der Wiener Hofkammer unterstellt, dann wurden sie durch die Verwaltung der in Pozsony (Preßburg) seßhaften Ungarischen Hofkammer übernommen. Sóvár wurde als eigener Bezirk 1750 gleichfalls der Ungarischen Kammer unterstellt. Die fuhrenden Beamten stammten zum Teil aus Ungarn, wie z.B. Johann Sebastian Kayser, aus einer Soldatenfamilie, der zuerst Pester Salzeinnehmer (Perceptor), sodann Salzinspektor Nieder­ungarns war und erst 1746 in den ungarischen Adelsstand erhoben wurde, oder Johann Ternyey, Rat der Zip ser Kammer, der wahrscheinlich Abkömmling einer bürgerliches Leben führenden, schon wahrscheinlich längere Zeit in der Stadt wohnenden Kleiriadeisfamilie war: er hat den Posten eines Salzdirektors Oberungarns versehen. Der 1743 ernannte erste Generalsalzdirektor Ungarns stammte aber aus dem Deutschen Reich und hieß Anton Johann De Jean de Hanssen. Er hat sich zuerst im Banat auf dem Gebiet der Verwaltungsorganisation Verdienste erworben und war ursprünglich kaiser­licher Offizier. Eine typische Karriere in der Salzverwaltung hatte Wolff Conrad von Neffczern, der Sohn eines kaiserlichen Proviantoffiziers, der seine Laufbahn in der ungarischen Salzverwaltung als Salzwaagmeister begann. Selbst als Beamter blieb er vor allem ein Unternehmer und ähnelt in vielem den ausländischen - in erster Reihe französischen - Steuerpächtern dieses Zeitalters. Mit seinem Bruder hat er es bis zum Rang eines ungarischen Kameralrates und zum Baronstand gebracht. Vor 1750 hat sich der Bezirk von Sóvár rascher entwickelt, was zum Teil der Tätigkeit von Neffczern zuzuschreiben ist. In der Frage der Anstellung in den Salzämtern tauchen mehrere Problemenkreise auf. Der erste ist die Frage der Anfangsgegebenheiten. Es wurden hauptsächlich gewesene Soldaten oder Beamten des Militärversorgungsdienstes angestellt: diese waren überwiegend Österreicher oder andere Deutschen. Mit ihnen zusammen ist auch das in Westeuropa bereits von je her übliche Kautionssystem erschienen. Dieses Amtsdarlehen ist noch kein ausgesprochener Ämterkauf, sondern nur eine Vorsichtsmaßnahme in Interesse des Ärars, doch begünstigt es die Wohlhabenderen und die Bürger mit barem Geldvermögen. Für die kleineren Posten ist die Anstellung anfangs ziemlich

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