Levéltári Közlemények, 42. (1971)

Levéltári Közlemények, 42. (1971) 1. - Bogdán István: Helyi földmértékeink 1828-ban / 51–101. o.

Helyi földmértékeink 1828-ban 99 ÖRTLICHE FELDMAßE IN UNGARN IM JAHRE 1828 István Bogdán Die Steuerkonskription aus dem Jahre 1828, die sich auf das Gebiet des Königreichs Ungarn (Kroatien, Slawonien und das Littorale miteinbegriffen, aber Transsylvanien ausgenommen) erstreckt, ermöglicht die Zusammenstellung der zu dieser Zeit in den Komitaten und den königlichen Frei­städten örtlich gebrauchten Feldmasse, denn die Angaben in der „Bemerkungsrubriken" der Konskrip­tion und die dabei angefallenen unterschiedlichen Schriftstücke liefern ausgezeichnete Quellen für die Bearbeitung dieses Themas. Natürlich liegen Angaben nicht für jedes einzelne Komitat und jede einzelne Stadt bzw. jeden einzelnen landwirtschaftlichen Anbauzweig vor. (Aus 55 Komitaten sind für 52 und aus 53 Städten für 48 Angaben vorhanden.) Die ursprünglichen Angaben der Quellen werden in Tabelle I gezeigt, und zwar in der alpha­betischen Reihenfolge der ungarischen Komitatsnamen und innerhalb der einzelnen Anbauzweige nach der Funktion der Maße geordnet. Tabelle II informiert uns über die Vollständigkeit des Angabenbereiches. In Tabelle III sind die Angaben landschaftlich gruppiert, aber sie sind schon auf die einzelnen Maßeinheiten umgerechnet bzw. zueinander ins Verhältnis gesetzt. Dabei ist festzustellen, daß außer den allgemein gebräuchlichen Maßen auch solche gebraucht wurden die nur bestimmte Landschaften charakterisierten. Die landschaftsbedingte Größe dieser Maße ist meistens angegeben, obwohl ihre wirkliche Grösse nur in dem Fall festzustellen war, wo auch Quadratklafterangaben (1 Quadratklafter = 3,596 m 2 ) bekannt waren. Dieses wird den in Diagramme 1—6 gezeigt. Die Tabellen III — V stellen die Angaben nach Anbauzweigen geordnet dar und so ist die Häufigkeit und Eigenartigkeit der einzelnen Maße innerhalb der einzelnen Anbauzweige ables­bar. Die für den einzelnen Anbauzweig charakteristischen Angaben der Maße werden, wo wir auch über Quadratklafterangaben verfügten, in den Diagrammen 7—9 dargestellt. Aus den nach Maßen geordneten Angaben enthält Tabelle VII die Maße, diejenigen nur in einem Anbauzweig, und die Tabelle VIII. die, die in mehreren Anbauzweigen gebraucht wurden. Nach der Beschreibung der einzelnen Maße bezeichnen die in Klammern stehenden Zahlen die Tabellen, wo die einzelnen Maße zu finden sind. Die nur innerhalb eines bestimmten Anbauzweiges gebrauchten Maße: Boglya (Haufen) ist ein ungarisches Maß, mit dem man die Flächengröße nach der Ertrags­fähigkeit bzw. Ertragsleitung der Wiesen mißL Es scheint ein spezielles Debrecener Maß zu sein (VII 1). Emerl ist ein Maß deutscher Herkunft, mit dem man die Flächengröße nach der Ertrags­fähigkeit bzw. Ertragsleistung der Weinberge mißt. Dieses Maß ist aus einem Weinmeßgefäß ent­standen (VII 2). Fertály (Viertel) ist ein Maß (wahrscheinlich deutsch-österreichischen Ursprungs) nach der Fläche. In den bearbeiteten Quellen wird dieses Maß nur im Zusammenhang mit dem Weinbau erwähnt. Es war im Komitat Pest und in der Umgebung von Óbuda gebräuchlich (VII/3). Font (libra, Pfund) ist ein aus einem Gewichtsmaß entstandenes Maße österreichischen Ursprungs und ist von der Ertragsfähigkeit und der Ertragsmenge bzw. dem Meßinstrument ab­geleitet. Es ist im Komitat Moson und in den Städten Ruszt und Sopron erwähnt ; es war also in der Gegend der Neusiedlersees verbreitet (VII 4). Kapás (fossor, Hauer) ist ein ungarisches aber auch in mehreren Ländern gebrauchtes Maß, mit dem man die Flächengröße der Weinberge nach dem Arbeitsbedarf, den Pflegearbeiten und dem Arbeitswerkzeug misst. Es war ein im ganzen Land verbreitetes Maß (VII 5). In Fiume (heute Rijeka) — hieß es zapator (ein Wort italienischer Herkunft) (VII 6). Karó (palus, Stecken) ist ein, im Komitat Várasd gebräuchliches Maß für die Messung der Weinberge nach dem Arbeitsbedarf, der Pflegearbeit und dem Arbeitswerkzeug (VII 7). Kaszás (falcastrum, Mähder) ist ein ungarisches, aber auch in anderen Ländern gebrauchtes Maß für die Messung der Wiese nach dem Arbeitsbedarf, den Heuerntearbeiten und dem Arbeits­werkzeug. Es war ein allgemein gebräuchliches Maß (VII 8). In den Komitaten Bihar, Borsod, Gömör, Pozsony und Ugocsa als embervágó bezeichnet (VII 9). Kila ist ein speziell ungarisches, von einem Getreidemaß abgeleitetes Ackermaß nach dem Saatgutbedarf. In den Komitaten Heves, Nógrád und Veszprém gebräuchlich (VII 10). Lánc (Kette) ist ein speziell ungarisches, von einem Feldmeßzeug abgeleitetes Ackermaß. Im bearbeiteten Quellenmaterial in Köröstarcsa (Komitat Békés) erwähnt (VII 11). Mérték (mensura, Maß) ist ein spezielles Maß (wahrscheinlich deutscher Herkunft) für die 7* I-

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