Levéltári Közlemények, 18–19. (1940–1941)
Levéltári Közlemények, 18–19. (1940–1941) - ÉRTEKEZÉSEK - Kapossy János: Magyar művészeti akadémia terve a XVIII. században / 339–350. o.
348 KAPOSSY JÁNOS Levéltár: Archívum regnicolare, Ar eh. Palai, Batthyány Lad. 6. fasc. 21. No. 20. — S. k. eredeti. Hochgebohrner Reichsgraff Gnädig und Hochgebiettender Herr Herr. Eß ist zu bedauren, daß in dem Herrlichen Königreich Hungarn keine einzige Accademia zu fünden, in welcher die Jugend die gutte Künsten ohne bezalung erlehrnen köntten: Mithün die Nöttige Künstler, ingenieurs, baumaister, und mechanici allzeit auß frembden ohrten müßen beruffen werden, indeme aber bereitß fast schon in allen ländern, ja so gar in dem rauchen Moscau, dergleichen freye Kunstschullen eingeführt worden, so haben verschidene Hungärische Herren mich öftterß ersuchet und animiret, ich möchte (weillen zum besten wüste eine solche Accademiam zum wahren Nutzen der Nation einzurichten) dißfalß ein Proiect verfasßen, und solcheß dennen Hungärischen H: H: Magnaten übereichen, wosodan nicht zu zweifflen, daß Hochgedachte H: Magnaten selbsien beeyfferet sein wurden, eine dem land so nutzliche alß Nöttige Sache zu bewürekhen. Obschon ich zwar die mir angetragene Directors Stolle der Kaysß. Mahler Accademiae zu wienn recusirt, und wegen desßen Unbeständigkeit und unordentlichen wesen nicht angenohmen, so hätte ich doch hüngegen den grösten lust, die Erste Kunstschull in dem "Königreich Hungarn einzurichten, und die Künsten einzuführen, welcheß ich mir auch ohne sondern grosßen Vnkösten zu bewerckstölligen getraue, ündesßen bin ich nicht gesünnet, in disßer Accademia nur die sogenandten Artes Voluptarias, sondern solche Künsten und wüsßenschafften zu dociren, welche sowohl dem Civil alß militar und adlstand Nutzbahr und Nohtwendig sint, und wird eß sich zeigen, dass in kurtzen Jahren das Königreich mit genügsamen National Künstlern versehen sein solte. Weillen demnach Ewer Hochgräffl. Exellenz lobwürdigster Eyffer vor die Wohlfahrt dero Vatterland mir bestenß bekandt, ich auch einstenß zu Eckerzau, alß ich den alldasigen Saall gemalt, die Ehre gehabt, Hochderoselbten meine untterthänigste Devotion zu bezeigen: so erküne mich Ewer Hochgräfl. Excellenz disßeß mein proiect in einen kurzen begrüff gehorsambst fürzutragen, in deme Hochdiesßelbten alß ein Herr von tüffester ein Sicht zum besten den hierauß erfolgenden Nutzen erkennen, anbey wüsßen werden, ob disße gutt vermainte Accademia in dem Königreich in dem stände zu brüngen wäre, und auff wasß ahrt und weege die Sache zu in Caminiren seye. Vülleicht wurden auch Ihro May. vnsßere durchlauchtigste Monarchin zu etabilirung disßer Kunstschulle ihro mildeste gnaden mit einflüsßen lasßen. ich erwarthe also dero befeig, und fallß Ewer Hochgräffl. Excellenz mit mir mündlich zu sprechen verlangen, so werde ohne Verzug meine