Schematismus der K. K. Landwehr und der K. K. Gendarmerie 1913 (Wien, 1913)

Anhang

Orden, Ehren- und Erinnerungszeichen 567 Militärdienstzeichen Gestiftet von Kaiser Franz Joseph I. am 19. September 1849 für Offiziere des streitbaren Standes und für die Mannschaft in je zwei Klas­sen, und zwar wurde das „Militärdienstzeichen 1. Kla se für Offiziere“ nach äöjähriuer, jenes 2. Klasse nach öOjähriger, das „Militärdienst­zeichen 1. Klasse lär Mannschaft“*) nach 8jäh- riger, jenes 2. Klasse nach ißjäliriger Dienstzeit zuerkannt. Das Dienstzeichen besteht aus einem bronzenen Kreuze mit pcrlartig eingefaßtem matten Grunde, glattem Rand, flacher Rückseite. Die Mitte des Kreuzes wurde bei der 1. Klasse für Offiziere durch einen silbernen, bei der 2. Klasse durch einen goldenenRoichsadlermitdem genea­logischen Hauswappen auf der Brust, bei beiden für die Mannschaft bestimmten Klassen durch kreisrunde Schilder gedeckt, die die von einem Lorbeerkranze umgebenen Zahlen „VIII“, bezw. „XVI“ enthielten. Am 7. März 1865 wurde gestattet, die Feldzugsjahre zum Anspruch auf den Erhalt der Militärdienstzeichen einzurechnen. Nach der Reduktion der l.iniendienstpflicht und Aufhebung der Stellvertretung wurde mit Allerhöchster Entschließung vom 14. April 1S67 angeordnet, daß der Mannschaft das Dienst- zeichcn 1. Klasse erst nach vollstrecktem 12. und jenes 2. Klasse nach vollstrecktem 18. Linien- diensljahr zu erfolgen ist; die Mittelschilde der Dienstzeichen für die Mannschaft enthalten so­mit von nun an die Zahlen „XU“, bezw. „XVIH“. Mit der Einführung der „Armstreifen“ als Auszeichnung für länger dienende Mann­schaften wurde mittels Allerhöchster Ent­schließung vom 5. August 1869 bestimmt, das Dienstzciclien 2. Klasse an die Mannschaft erst nach 24jähriger Dienstzeit zu verleihen; dem­entsprechend zeigt von nun an der MiltelschUd dieser Klasse „XXIV“. Mit dem Allerhöchsten Befehlschreiben vom 12. März 1890 wurden beim Militärdienst­zeichen für Olfiziere drei Klassen sjstemisiert, und zwar die 3. Klasse für 25, die 2. Klasse für 40 und die 1. Klasse für 50 Diensljahre ohne Doppelzählung der Feldzugsjahro. Als Zeichen der 3. Klasse wurde das bisherige Dienst­zeichen 1. Klasse normiert (Bronzekreuz mit weißem Adlor), als 2. Klasse die bisherige 2. Klasse (Kreuz mit goldenem Adler), nur wurde die Perleneinfassung durch einen schwarzen Streifen ersetzt; als 1. Klasse wurde ein vergoldetes Siiberkreuz in Form der 2. Klasse normiert und über demselben eine vergoldete Kaiserkrone angebracht. Gleichzeilig mit dieser Änderung wurden ia analoger Weise die Klassen des Dienslzeichers für Mannschaft verwechselt, so daß jenes für 12 Diensljahre nun die 2. und jenes l'ür 24 Dienstjahre die 1. Klasse bildet. Von jeder Gattung kann immer nur eine Klasse getragen werden. Band gelb mit zwei schwarzen inneren Streifen an den Seiten. Ehrenmedaille für 40jährige treue Dienste Gestiftet von Kaiser und König Franz Joseph I. anläßlich AllerhöchsLdossen 50jälirigen Regiorungsjubiläum mit 2. Dezember 1898 (Allerhöchste Entschließung vom 18. August 1898) für alle jene ohne Unterschied des Ranges, des Standes und des Geschlechtes, welche in einem und demselben ölfonllichen oder privaten Dienste durch 40 Jahre ununterbrochen treu und zufriedenstellend gedient haben. Mit Allerhöchstem Befohlschreiben vom 5. September 1898 wurde der Anspruch auf diese Medaille auch den Militär!Marine-, Landwohr)- geistlichen, Auditoren, Ärzten, Truppenrech­nungsführern, Militär(Marine-, Landwohr)- beamten, den in keine Rangklasse eingereihten Militärporsonon, welche Gagen beziehen und auf das Militärdienstzeichen keinen Anspruch haben, dann dem in den Bildungsanstalten mit Gelialt definitiv angestellten männlichen und weiblichen Lehr- und Erziehungspersonal zu­erkannt und diese Begünstigung mit der Aller­höchsten Entschließung vom 24. Februar 1899 auch der Mannschaft und jenen in keine Rang­klasse eingereihten Gagisten, welche Unter- ofűziersdistinktion tragen, eingeräumt. Alle Vox-genannten tragen diese Ehrenmedaille am schwarzgelben Bande des Militärdienst­zeichens. Die Medaille ist aus Bronze und zeigt auf der Vorderseite das Brustbild des Stifters sowie die Inschrilt: „Franc. Jos. I. D. G. Imp. Aust. Rex. Boh. etc. Rex Hung.“, auf der Rückseite in der Milte die Inschrift: „XXXX. annorum“ und als Umschrift: „Signum laboris fideliter peracti“. Die strafgerichtlichen Bestimmungen über den Verlust von Orden und Elu-enzeichen haben auch auf diese Medaille Anwendung. Jubiläumsho fmedaille Gestiftet von Kaiser und König Franz Joseph I. mit der Allex-höchsten Entschließung vom 21. Oktober 1898 aus Anlaß der 50. Wiederkehr dos Jahrestages der Allerhöchsten Tlu-onbesteigung, für alle Personen, welche innerhalb der Zeit vom 2. Dezember 1848 bis 2. Dezember 1898 um die Allerhöchste Person, bezw. im Allerhöchsten Hofstaat gedient haben, und zwar erhielten die „Goldene Jubiläumshof­medaille“ die obersten Hofchargcn, die Gcneral- adjutanlen etc., die silberne die Leibgarden, die Offiziere etc. und die bronzeno die Mann­schaft etc. *) Mit der Einführung der „Dienstzeichen für dio Mannschaft“ entfielen die seit 1807 ein­geführt gewesenen „Distinktionszeichen 1. und 2. Klasse“, Messingschildo mit der Inschrift „Veteranis“, welche von den zum ei-sten-, bezw. zweiten Male reengagiex-ten Mannschaften — Ve­teranen genannt — auf der linken Brustseite ohne Band getragen wurdon. Die 1. Klasse war oval und zeigte Kriogeromblome, die 2. Klasse war sechseckig und enthielt einen Lorbeei-kranz.

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