Schematismus der K. K. Landwehr und der K. K. Gendarmerie 1912 (Wien, 1912)

Anhang

Orden, Ehren- und Erinnerungszeichen 577 Dekoration der Elisabeth Theresien-Militärstiftung Gestiftet von der Kaiserin Elisabeth Chri­stine, Witwe Kaiser Carl VI., im Jahre 1750 für 20 Oberste und Generalmajore, welche dem Hause Österreich durch 30 Jahre treu gedient haben. Am 16. November 1771 erneuerte die Tochter der Stifterin, Kaiserin Maria Theresia, den Orden und setzte die Anzahl der in drei Klassen unterschiedenen Mitglieder auf 21 fest. Jene der 1. Klasse beziehen an jährlichem Stiftungsgenuß 853 fl. 70 kr., jene der 2. Klasse 683 fl. und jene der 3. Klasse 426 fl. 85 kr. Im Sinne der erlauchten Stifterinnen ord­nete der Hofkriegsrat am 25. April 1793 an, daß diese Stiftung nur für im Dienste ergraute Oberste und Generalmajore, welche Alters­oder Leibes gebrechen wegen zu keiner aktiven Militärdienstleistung mehr beigezogen werden können, gegründet worden sei. Das goldene Ehrenzeichen besteht aus einem ovalen, weiß geschmelzten Medaillon, welches von acht aneinander gereihten, längs geteilten, halb weiß, halb rot geschmelzten Spitzen umgeben ist und mit der Längsseite an der goldenen Kaiserkrone hängt. Das Medaillon zeigt eine gelb gemalte Kaiserkrone, darunter die verschlungenen Buchstaben E. C., M T. und die Umschrift: „M. Theresia parentis gra­tiam perennem voluit“ (Maria Theresia hat der Stiftung ihrer Mutter immerwährende Dauer geben wollen). Band schwarz. Militärverdienstmedaillen Kaiser und König Franz Joseph I. ordnete mit dem Befehlschreihen vom 12. März 1890 dio Einführung einer MiLtärverdienstmedaiUe an, welche von jenen Personen zu tragen ist, demm die Allerhöchste „belobende Anerkennung“ für ihre hervorragenden Leistungen im Kriege oder der Ausdruck der Allerhöchsten „Zufriedenheit“ für vorzügliche Dienste im Frieden auf Grund Allerhöchster Entschließungen bekanntgegeben wird. Diese Medaille besieht aus vergoldeter Bronze, trägt auf der Vorderseite das Bildnis Seiner Majestät des Kaisers und Königs mit der Umschrift des Allerhöchsten Namens und Titels, auf der Rückseite die von einem Lorbeer- und Eichenkranz umschlungene Inschrift „Signum laudis “. Die für eine belobende Anerkennung im Kriege ausgefolgte Militärverdienstniedaille wird von den Offizieren des Soldatenstandes an dem für das Militärverdienstkreuz vorgeschrie­benen Bande, von den dem Soldatenstand nicht angehörenden, in eine Rangklasse eingeteilten Personen an einem hochroten 3,75 cm breiten Seidenband, die für den Ausdruck der Aller­höchsten Zufriedenheit für Verdienste im Frieden verliehene, von sämtlichen in eine Rmgklasse eiEgeteilten Personen der bewaffneten Macht an einem hochroten Seidenband getragen. Die Mditärverdienstmedaillon für Ver­dienste im Kriege und für Verdienste im Frieden können nebeneinander getragen werden. 1911 verordnete Seine Majestät: Jene Personen der bewaffneten Macht, welchen die Allerhöchste belobende Anerkennung für hervor­ragende Leistungen im Kriege oder der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit für vorzügliche Dienste im Frieden erneuert bekanntgegeben wird, erhalten statt der Militärverdienstmedaille in Bronze eine solche in Silber. Tapferkeitsmedaillen Kaiser Joseph II. stiftete am 19. Juli 1789 eine goldene und eine silberne Denkmünze als Ehrenzeichen oder Ehrendenkmünze (seit 1809 „Tapferkeitsmedaille“ genannt! für jene Soldaten des Mannschaftsstandes, welche sich vor dem Feinde durch tapfere und hochherzige Taten auszeichnen. Kaiser Ferdinand stiftete am 19. August 1848 zur bestehenden silbernen noch eine kleinere derlei Medaille, welche nun „1.“, bezw. „2. Klasse“ benannt wurden. Die Tapferkeitsmedaillen zeigen auf der Vorderseite dasBrustbild des jeweilig regierenden Herrschers. Kaiser Franz Joseph wird in der Marschallsuniform dargestellt und ist sein Bildnis mit der Umschrift „Franz Joseph I. V. G. G. Kaiser v. Österreich“ umgeben. Auf der Rückseite verschlingen sich kranzartig zwei Lorbeerzweige, welche die Inschrift: „Für Tapferkeit“ einschließen; darunter sechs Re­gimentsfahnen. Die Besitzer der goldenen und der silbernen Tapferkeitsmedaillen 1. Klasse erhalten lebens­länglich Zulagen, und zwar erstere die ganze, letztere die halbe Löhnung jener Charge, in der sie die Medaille erwarben. Früher konnte ein Soldat nur eine der Tapferkeitsrnedaillen besitzen und mußte, wenn er später eine der höheren Klasse erwarb, die der minderen Klasse zurückstellen. Kaiser Franz Joseph I. gestattete aber am 5. Juni 1849, daß jeder Soldat alle drei Medaillen erwerben und tragen könne. Band weißrot, gerippt. Schein, d. k. k. Ldw. u. d. k. k. Gend, 37

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