Schematismus der K. K. Landwehr und der K. K. Gendarmerie 1911 (Wien, 1911)
Anhang
Orden, Ehren- und Erinnerungszeichen 571 Militärverdienstmedaillen Kaiser und König Franz Joseph I. ordnete mit dem Befühlschreiben vom 12. März 1890 die Einführung einer MiLtärverdienstmedadle an, welche von jenen Personen zu tragen ist, dem-n die Allerhöchste „belobende Anerkennung“ für ihre hervorragenden Le istungen im Kriege oder der Ausdruck der Allerhöchsten „Zufriedenheit“ für vorzügliche Dienste im Frieden aut' Grund Allerhöchster Entschließungen bekanntgegeben wird. Diese Medaille besteht aus vergoldeter Bronze, trägt auf der Vorderseite das Bildnis Seiner Majestät des Kaisers und Königs mit der Umschrift des Allerhöchsten Mamet s und Titels, auf der Rückseite die von einem Lorbeer- und Eichenkranz umschlungene Inschrift „Signum laudis“. Die für eine belobende Anerkennung im Kriege ausgefolgte Militärverdienstmedaille wird von den Offizieren des Soldatenstandes an dem für das Militärverdieustkreuz vorgeschrie- benen Bande, von den dem Soldatenstand nicht angehörenden, in eine Rangklasse eingeteilten Personen an einem hochroten 8,75 cm breiten Seidenband, die für den Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit für Verdienste im Frieden verliehene, von sämtlichen in eine R.mgklasse eiDgeteilten Personen der bewaffneten Macht an einem hochroten Seidenband getragen. Die Militärverdienstmedaillcn für Verdienste im Kriege und für Verdienste im Frieden können nebeneinander getragen werden. Geistliches Verdienstkreuz piis meritis Gestiftet für Militärgeistliche von Kaiser Franz am 23. November 1801, an Stelle der Ehrenmedaillen, als Auszeichnung für Verdienste vor dem Feinde. Dieses geistliche Ver- dienslkreuz zerfällt in zwei Klassen: das goldene und das silberne. Es hat die Gestatt, eines Passiouskreuzes mit kleeblattfönnigen Enden, mit beiderseits weiß (bezw. blau) geschmelztem runden Mittclschiid, der auf jeder Seite die goldene Inschrift: „Piis meritis“ (Für fromme Verdienste) trägt. Band weiß mit drei roten Streifen. Diejenigen Feldgeistlichen, welche zur Zeit der Stiftung Rieses Verdienstkreuzes bereits eine Ehrenmedaille besaßen,, wurden gegen Rückgabe der letzteren,-mit derneueuDekoration beteilt. Tapferkeitsmedaillen Kaiser Joseph II. stiftete am 19. Juli 1789 eine goldene und eine silberne Denkmünze als Ehrenzeichen oder Ehrendenkmünze (seit 1809 „Tapferkeitsmedaille“ genannt) für jene Soldaten des Mannschaftsstandes, welche sich vor dem Feinde durch tapfere und hochherzige Taten auszeichnen. Kaiser Ferdinand stiftete am 19. August 1843 zur bestehenden silbernen noch eine kleinere derlei Medaille, welche nun „1.“, bezw. „2. Klasse“ benannt wurden. Die Tapferkeitsmedaillen zeigen auf der Vorderseite dasBrustbiid des jeweilig regierenden Herrschers. Kaiser Franz Joseph wird in der Marschallsuniform dargestelit und ist sein Bildnis mit der Umschrift „Franz Joseph I. V. G. G. Kaiser v. Österreich“ umgeben. Auf der Rückseite verschlingen sich kranzartig zwei Lorbeerzweige, welche die Inschrift: „Für Tapferkeit“ einschließen; darunter sechs Re- gimentsf ahnen. Die Besitzer der goldenen und der silbernen Tapferkeitsmedaillen 1. Klasse erhalten lebenslänglich Zulagen, und zwar erstere die ganze, letztere die halbe Löhnung jener Charge, iu der sie die Medaille erwarben. Früher konnte ein Soldat nur eine der Tapferkeitsmedaillen besitzen und mußte, wenn er später eine der höheren Klasse erwarb, die der minderen Klasse zurückstellen. Kaiser Franz Joseph I. gestattete aber am 5. Juni 1849, daß jeder Soldat alle drei Medaillen erwerben und tragen könne. Band weißrot, gerippt.