Schematismus der K. K. Landwehr und der K. K. Gendarmerie 1908 (Wien, 1908)

Anhang

Orden, Ehren- und Erinnerungszeichen 523 Dekoration der Elisabeth­Gestiftet von der Kaiserin Elisabeth Chri­stine, Witwe Kaiser Carl VI., im Jahre J750 für 20 Oberste und Generalmajore, welche dem Hause Österreich durch 30 Jahre treu gedient haben. Am 16. November 1771 erneuerte die Tochter der Stifterin, Kaiserin Maria Theresia, den Orden und setzte die Anzahl der in drei Klassen unterschiedenen Mitglieder auf 21 fest. Jene der 1. Klasse beziehen an jährlichem Stiftungsgenuß 853 fl. 70 kr., jene der 2. Klasse 683 fl. und jene der 3. Klasse 426 fl. 85 kr. Im Sinne der erlauchten Stifterinnen ord­nete der Hofkriegsrat am 25. April 1793 an, daß diese Stiftung nur für im Dienste ergraute Oberste und Generalmajore, welche Alters­■Theresien-Militärstiftung oder Leibesgebrechen wegen zu keiner aktiven Militärdienstleistung mehr beigezogen werden können, gegründet worden sei. Das goldene Ehrenzeichen besteht aus einem ovalen, weiß geschmelzten Medaillon, welches von acht aneinander gereihten, längs geteilten, halb weiß, halb rot geschmelzten Spitzen umgeben ist und mit der Längsseite an der goldenen Kaiserkrone hängt. Das Medaillon zeigt eine gelb gemalte Kaiserkrone, darunter die verschlungenen Buchstaben E. C., M. T. und die Umschrift: „M. Theresia parentis gra­tiam perennem voluit“ (Maria Theresia hat der Stiftung ihrer Mutter immerwährende Dauer geben wollen). Band schwarz. Mili tärverdienstkreuz Mit Rücksicht auf die vielen ausgezeich­neten Waffentaten der Armee in dem Feld­zuge 1848 in Italien beantragte FM. Gf. Ra­detzky die Gründung eines Ehrenzeichens, welches an jene Offiziere zu verleihen wäre, denen der Ausdruck der Allerhöchsten Zufrie­denheit zuerkannt wurde. Die Kriegsminister FZM. Theodor Gf. Latour und FML. Franz Gf. Gyulai traten dieser Anregung näher und auf einen Vortrag des letzteren stiftete Seine Majestät Kaiser Franz Joseph am 22. Oktober 1849 das Militärverdienstkreuz, „welches — ohne alle Vorrechte bloß aus einer Klasse bestehend, als Auszeichnung für vor dem Feinde besonders lobenswerte Dienste (ungefähr in der Art, wie für die Mannschaft die silberne Tapferkeits­medaille), jedoch bloß für wirkliche Offiziere, wie sie in dem Wortlaut des 4. Punktes der Statuten für den Militär-Maria Theresien Orden begriffen sind“. Ausnahmsweise erhielten alle jene Offi­ziere, denen während der Feldzüge von 1848 und 1849, dann bei den in diesem Zeitraum stattgehabteu sonstigen Ereignissen die Aller­höchste Zufriedenheit ausgesprochen worden war, das Militärverdienstkreuz, das an dem Bande der Tapferkeitsmedaillen getragen wird. Es besteht aus einem silbernen weiß geschmelz­ten Kreuze mit rot emaillierten Rändern, dessen gleichartiger runder Mittelschild die silberne Inschrift trägt: „Verdienst“. Bezüglich „Kriegsdekoration“ siehe diese. Kriegsdekorationen zum Leopold-Orden, Orden der Eisernen Krone und zum Militärverdienstkreuz Seine Majestät Kaiser Frauz Joseph be­stimmte mit der Allerhöchsten Entschließung vom 12. Jänner 1860 in der Absicht, „die unmittelbar vor dem Feinde erworbenen Deko­rationen der genannten Ehrenzeichen von jenen zu unterscheiden, welche für anderwärtige militärische oder Zivilstaatsverdienste ver­liehenworden sind; damit ferner in jenen Fällen, wo der wegen Bravour vor dem Feinde bereits besessene Orden infolge erneuerter, doch nicht auf dem Schlachtfeld selbst dargelegten Ver­dienstlichkeit durch Zuerkennung einer höheren Klasse derselben Dekoration bisher entfiel, die sichtbare Anerkennung auch des früheren, rein kriegerischen Verdienstes erhalten werde“, daß „die für Verdienste unmittelbar vor dom Feinde verliehenen Orden durch die Bezeichnung: Kriegsdekoration des N.-Ordens (Militärver­dienstkreuzes)“ zu unterscheiden sind. Als charakteristisches Merkmal der Kriegs­dekoration wurde ein goldener Lorbeerkranz bestimmt, der bei dem Orden der Eisernen Krone mit grünem Email belegt, bei den übrigen Dekorationen blaßgrün legiert ist.

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