Schematismus für das k. u. k. Heer und für die k. u. k. Kriegsmarine 1914 (Wien, 1914)

Anhang

Orden, Ehren- und Erinnerungszeichen 1329 Königlich ungarischer St. Stephan-Orden Gestiftet von der Kaiserin-Königin Maria Theresia aus Verehrung für den heilig ge­sprochenen Gründer des Königreiches Ungarn, König Stephan, am Tage der Krönung ihres Sohnes Erzherzogs Joseph zum römischen König, 5. Mai 1764. Großmeister des Ordens ist Seine Majestät als König von Ungarn. Der Orden besteht aus Großkreuzen, Kommandeuren und Kleinkreuzen. Die Dekoration besteht aus einem beider­seits grün geschmelzten goldenen Kreuze, dessen Vorderteil in der Jütte ein runder, rot geschmelzter Schild dockt, in dem sich ein gold- gekrönter grüner Dreiberg erhebt, auf dem ein weißes Doppelkreuz steht (hindeutend auf den von der Stifterin erneuerten „Apostolischen“ Titel); beiderseits des Kieuzes stehen die Gold­buchstaben M, bezw. T Um den JUttelschild zeigt ein weißer Reif den Ordenswahlspruch in Gold: „Publicum meritorum praemium“ (Öffentliche Belohnung für Verdienste). Die Rückseite des Mittelschildes trägt die Inschrift: „STO. ST. RI. AP.“ (Sancto Stephano Regi Apostolico). Ober dem Ordenskreuze ist die ungarische Königskrone des heiligen Stephan in Gold angebracht. Band grünrotgrün. Nach den Statuten erlangten früher die Großkreuze dieses Ordens zugleich die Würde eines wirklichen, die Kommandeure den Titel eines Geheimen Rates, die Kleinkreuze aber den Anspruch auf die taxfreie Erhebung in den Freiherren-, unter Umständen selbst in den Grafenstand. Dieses Vorrecht wurde mit dem Allerhöchsten Handschreiben vom 18. Juli 1884 aufgehoben. Österreichisch-kaiserlicher Leopold-Orden Gestiftet von Kaiser Franz I. am 11. Juli 1808 zu Ehren seines Vaters, des Kaisers Leo­pold II. Der jeweilige Kaiser von Österreich ist Großmeister des Ordens; es gibt Großkreuze, Kommandeure und Kleinkreuze ; ferner seit 1001 eine zwischen dem Großkreuze und dem Kom­mandeurkreuze rangierende „Erste Klasse“ des Ordens. Die Ordensdekoration ist ein rotge­schmelztes goldenes Kreuz mit weißer Einfas­sung. Der runde rote Mittelschild enthält die verschlungenen Goldbuchstaben F. J. A. (Fran- ciseus Imperator Austriae) und die Umschrift in Gold auf Weiß: „Integritate et Merito“ (Durch Unbescholtenhet und Verdienst). Die Rückseite des Mittelschildes ist weiß geschmelzt und zeigt innerhalb eines goldenen Lorbeerkranzes den Wahlspruch des Kaisers Leopold: „Opes regum corda subditorum“ (Die Macht, der Regenten sind die Herzen der Untertanen). Das Kreuz hängt an einer goldenen österreichischen Kaiserkrone, von welcher zwei goldene Bänder abflattern. Band weißrotweiß. Der Orden wird auch mit der „Kriegs- deknration“ verliehen (siehe den Abschnitt: „Kriegsdekorationen“). Auch der den Großkreuzen dieses Ordens früher statutenmäßig zukommende Anspruch auf die Würde eines wirklichen Geheimen Rates und der Kommandeure und Ritter auf die taxfreie Erhebung in den Freiherren-, bezw. Ritterstand wurde am 18. Juli 1884 aufgehoben. Kaiser Napoleon I. stiftete zur Erinnerung an seine Krönung in Mailand am 5. Juni 1805 den Orden der Eisernen Krone. Mit Auflösung des Königreiches Italien erlosch 1814 dieser Orden. Als Kaiser Franz I. in den Besitz seiner italieni­schen Staaten trat, rief er den Orden unter dem Namen: „Österreichischer Orden der Eisernen Krone“ wieder ins Leben (1. Jänner 1816). Großmeister ist der jeweilige Kaiser von Österreich. Der Orden besteht aus Rittern der 1., 2. und 3. Klasse. Die Ordensdekoration in Gold besteht ans einer Nachbildung der lombardischen Königs­krone, dem österreichischen Doppeladler mit Szepter, Schwert und Reichsapfel und der über ihm schwebenden Kaiserkrone mit flatternden Bändern. Der blau geschmelzte Herzschild im Adler zeigt vorne F. (Franz), rückwärts 1815. Der Ordensstern (Grachat) der 1. Klasse enthält die „Eiserne Krone“ und um sie auf blauem Felde den Ordenswahlspruch in Gold : „Avita et aucta“ (Altherkömmlich und erweitert). Band blau­gelbblau. Bezüglich der Kriegsdekorationen und der früher den Rittern der drei Klassen zustehenden gleichen Vorrechte wie den entsprechenden Gra­den des Leopold-Ordens wird auf die ange­führten Abschnitte hingewiesen. Kaiserlich-österreichischer Franz Joseph-Orden Gestiftet von Kaiser Franz Joseph I. am 2. Dezember 1849 als dem ersten Jahrestage seiner Thronbesteigung. Großmeister ist der regierende Kaiser; der Orden teilt sich in Großkreuze, Komture (seit 1869 mit oder ohne Stern auf der rechten Brust­seite) und Ritter; ferner seit 1901 die zwischen dem Komtur- und dem Ritterkreuze rangie­rende Ordensklasse des „Offizierskreuzes“, welche ohne Band auf der linken Brustseite getragen wird. Das Ordenszeichen ist ein rotgeschmelz­tes schmales goldenes Kreuz, in der Mitte ge­deckt durch einen weißen Schild mit der gol­denen Namenschiffre F. J. (Franciseus Josephus). Zwischen den Kreuzesarmen ist der goldene schwarz geschmelzte, gekrönte Österreichische Reichsadler mit offenen Klauen sichtbar, welcher in seinen beiden Schnäbeln eine oben durch eine sogenannte „Treue“ (verschlungene Hände) ge­schlossene, über das Kreuz herabhängende gol­dene Kette hält, zwischen deren Gliedern an ihrem unteren Teile die goldenen Buchstaben des Allerhöchsten Wahlspruches: „Viribus unitis“ (Mit vereinten Kräften) sich zeigen. Über dem Kreuze schwebt die österreichische Kaiser­krone. Auf der Rückseite zeigt der Mittelschild das Stiftungsjahr 1849. Band hochrot. {Gedruckt am 21. Februar 1914.) 84 Österreichisch-kaiserlicher Orden der Eisernen Krone

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