Schematismus für das k. u. k. Heer und für die k. u. k. Kriegsmarine 1913 (Wien, 1912)

Anhang

Orden, Ehren- und Erinnerungszeichen 1527 K. u. k. österreichisch-ungarisches Ehrenzeichen für Kunst und Wissen­schaft Gegründet am 18. August 1887 von Kaiser und König Franz Joseph I. an Stelle der „Gol­denen Medaille für Kunst und Wissenschaft“*). Das Ehrenzeichen besteht aus einem von einem geschmelzten schwarzen Reife einge­säumten, länglich runden, goldenen Medaillon, das auf der Vorderseite das Brustbild des Stifters im Kostüme des Ordens vom Goldenen Vliese mit der Umschrift: „Franc. Jos. I Austr. Imp. Rex. Boh. etc. et Hung. Rex. Ap.“ und auf der Rückseite die von Lorbeerzweigen ein­gefaßte Inschrift enthält: „Literis et artibus“. Das Medaillon wird von einem Lorbeerkranze umschlossen, an den oben mittels eines Ringes die österreichische Kaiserkrone mii flatternden Bändern angebracht ist. Dieses Ehrenzeichen wird an einem hochroten Bande um den Hals getragen. Der mit dieser Dekoration Ausge­zeichnete ist berechtigt, sich „Besitzer desk.u. k. österr. -ung. Ehrenzeichens für Kunst und Wissen­schaft“ zu nennen. Militärverdienstkreuz Mit 'Rücksicht auf die vielen ausgezeich­neten Waffentaten der Armee in dem Feld­zuge 1848 in Italien, beantragte FM. Gf. Ra­detzky die Gründung eines Ehrenzeichens, welches an jene Offiziere zu verleihen wäre, denen der Ausdruck der Allerhöchsten Zufrie­denheit zuerkannt wurde. Die Kriegsminister FZM. Theodor Gf. Latour und FML. Franz Graf Gyulai traten dieser Anregung näher und auf einen Vortrag des letzteren stiftete Seine Majestät Kaiser Franz Joseph I. am 22. Oktober 1849 das Militärverdienstkreuz, „welches — ohne alle Vorrechte bloß aus einer Klasse bestehend, als Auszeichnung für vor dem Feinde besonders lobenswerte Dienste (ungefähr in der Art, wie für die Mannschaft die silberne Tapferkeits­medaille), jedoch bloß für wirkliche Offiziere wie sie in dem Wortlaute des 4. Punktes der Statuten für den Militär-Maria Theresien-Orden begriffen sind“. Ausnahmsweise erhielten alle jene Offi­ziere, denen während der Feldzüge von 1848 und 1849, dann bei den in diesem Zeiträume stattgehabten sonstigen Ereignissen die Aller­höchste Zufriedenheit ausgesprochen worden war, das Militärverdienstkreuz, das an dem Bande der Tapferkeitsmedaillen getragen wird. Es besteht aus einem silbernen weiß geschmelz­ten Kreuze mit rot emaillierten Rändern, dessen gleichartiger runder Mittelschild die silberne Inschrift trägt: „Verdienst“. Bezüglich „Kriegsdekoration“ siehe diese. Geistliches Verdienstkreuz piis meritis Gestiftet für Militärgeistliche von Kaiser Franz am 23, November 1801, an Stelle der Ehrenmedaillen, als Auszeichnung für Ver­dienste vor dem Feinde. Dieses geistliche Ver­dienstkreuz zerfällt in zwei Klassen: das goldene und das silberne. Es hat die Gestalt eines Passionskreuzes mit kleeblattförmigen Enden, mit beiderseits weiß (bezw. blau) geschmelztem runden Mittelschilde, der auf jeder Seite die goldene Inschrift: „Piis meritis“ (Für fromme Verdienste) trägt. Band weiß mit drei roten Streifen. Diejenigen Feldgeistlichen, welche zur Zeit der Stiftung dieses Verdienstkreuzes bereits eine Ehrenmedaille besaßen, wurden gegen Rückgabe der letzteren, mit der neuen Dekoration beteilt. 1911 verordnete Seine Majestät: Das goldene Geistliche Verdienstkreuz erhält die Benennung: „Geistliches Verdienst­kreuz 1. Klasse“ und das silberne Geistliche Vordienstkreuz die Benennung: „Geistliches Verdienstkreuz 2. Klasse“. Diese Verdienstkreuze werden im Kriege wie bisher „für vorzüglich strenge und mit Gefahr verbundene Pflichterfüllung in der Militärseel­sorge auf dem Schlachtfeld oder sonst in Feindes­gefahr“, dann ausnahmsweise auch im Frieden für vieljähriges, hervorragend ver­dienstliches und besonders pflichteifriges Wirken in der Militärseelsorge verliehen. Das für Verdienste vor dem Feinde er­worbene Geistliche Verdienstkreuz ist wie bisher an einem weißen Bande mit drei roten Streifen, das l'ür Verdienste im Frieden verliehene Ver­dienstkreuz am weißen Bande zu tragen. *) Gestiftet von Kaiser Ferdinand I. im Jahre 1835; am 24. Februar 1849 von Kaiser Franz Joseph umgeändert und 13. April 1867 in die „große“ und „kleine“ goldene Medaille ab­geteilt, Dieselbe war ohne Öhr und ohne Band und wurde daher nicht als Dekoration getragen,

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