Schematismus für das k. u. k. Heer und für die k. u. k. Kriegs-Marine 1900 (Wien, 1899)
Anhang
Orden, Ehren- und Erinnerungszeichen 1230 Ehren-Medaille für 40jährige treue Dienste Gestiftet von Kaiser und König Franz Joseph I. anlässig Allerhöehstdessen 50jährigen Regierungs-Jubiläum mit 2. December 1898 (Allerhöchste Entschließung vom 18. August 1898) für alle jene ohne Unterschied des Ranges, des Standes und des Geschlechtes, welche in einem und demselben öffentlichen oder privaten Dienste durch 40 Jahre ununterbrochen treu und zufriedenstellend gedient haben. Mit Allerhöchstem Befehlschreiben vom 5. September 1898 wurde der Anspruch auf diese Medaille auch den Militär- (Marine-. Landwehr-) Geistlichen, Auditoren, Ärzten, Truppen-Rech- nungsführern, Militär- (Marine-, Landwehr-) Beamten, den in keine RaDgclasse eingereihten Militär-Personen, welche'Gage beziehen und auf das Militär - Dienstzeichen keinen Anspruch haben, dann dem in den Bildungs-Anstalten mit Gehalt definitiv angestellten männlichen und weiblichen Lehr- und Erziehungs-Personal zuerkannt und diese Begünstigung mit der Allerhöchsten Entschließung vom 24. Februar 1899 auch der Mannschafi und jenen in keine Rang- classe eingereihten Gagisten, welche Unter- officiers Distinction tragen, eingeräumt. Alle Vorgenannten tragen diese Ehren-Medaille am schwarzgelben Bande des Militär - Dienstzeichens. Die Medaille ist aus Bronze und zeigt auf der Vorderseite das Brustbild des Stifters sowie die Inschrift: „Franc. Jos. I. D. G. Imp. Aust. Rex. Boh. etc. Rex. Hung.“, auf der Rückseite in der Mitte die Inschrift: „XXXX annorum“ und als Umschrift : „Signum laboris fideliter peracti“. Die strafgerichtlichen Bestimmungen über den Verlust von Orden und Ehrenzeichen haben auch auf diese Medaille Anwendung. Militär-Dienstzeichen Gestiftet von Kaiser Franz Joseph I. am | 19. September 1849 für Officiere des streitbaren Standes und für die Mannschaft in je zwei Classen. und zwar wurde das „Militär-Dienstzeichen 1. Classe für Officiere“ nach 25jäbriger. jenes 2. Classe nach SOjähriger, das „Militär-Dienstzeichen 1. Classe für Mannschaft“*) nach 8jäh- riger, jenes 2. Classe nach 16jähriger Dienstzeit zuerkannt. Das Dienstzeichen besteht aus einem bronzenen Kreuze mit perlartig eingefassten mattem Grunde, glatten Rand, flacher Rückseite. Die Mitte des Kreuzes wurde bei der 1. Classe für Officiere durch einen silbernen, bei der 2. Classe durch einen goldenen Reichsadler mit dem genealogischen Hauswappen auf der Brust, bei beiden für die Mannschaft bestimmten Classen durch kreisrunde Schilder gedeckt, die die von einem Lorbeerkranze umgebenen Zahlen „VIII“, bezw. „XVI“ enthielten. Am 7. März 1865 wurde gestattet, die Feldzugsjahre zum Anspruch auf den Erhalt der Militär-Dienstzeichen einzurechnen. INach der Reduction der Liniendienstpflicht und Aufhebung der Stellvertretung wurde mit Allerhöchster Entschließung vom 14. April 1867 angeordnet, dass der Mannschaft das Dienst- zeichen 1. Classe erst nach vollstrecktem 12. und jenes 2. Classe nach vollstrecktem 18. Liniendienstjahre zu erfolgen ist; die Mittelschilde der Dienstzeichen für die Mannschaft enthalten somit von nun an die Zahlen „XII“ bezw. „XVIII“. | Mit der Einführung der „Armstreifen“ als Auszeichnung für länger dienende Mannschaften wurde mittels Allerhöchster Entschließung vom 5. August 1869 bestimmt, das Dienstzeichen 2. Classe an die Mannschaft erst nach 24 jähriger Dienst7eit zu verleihen; dementsprechend zeigt von nun an der Mittelschild dieser Classe „XXIV“. Mit dem Allerhöchsten Befehlschreiben vom 12. März 1890 wurden beim Mililär-Dienst- zeichen für Officiere drei Classen systemisiert, und zwar die 3. Classe für 25, die 2. Classe für 40 und die 1. Classe für 50 Dienstjahre ohne Doppelzählung der Feldzugsjahre. Als Zeichen der 3. Classe wurde das bisherige Dienstzeichen 1. Classe normiert (Bronzekreuz mit weißem Adler), als 2. Classe die bisherige 2. Classe (Kreuz mit goldenem Adler), nur wurde die Perleneinfassung durch einen schwarzen Streifen ersetzt; als 1. Classe wurde ein vergoldetes Silberkreuz in Form der 2. Classe normiert, und über demselben eine vergoldete Kaiserkrone angebracht. Gleichzeitig mit dieser Änderung, wurden in analoger Weise die Classen des Dienstzeichens für Mannschaft verwechselt, so dass jenes für 12 Dienstjahre nun die 2. und jenes für 24 Dienstjahre die 1. Classe bildet. Von jeder Gattung kann immer nur eine Classe getragen werden. Band gelb mit zwei schwarzen inneren I Streifen an den Seiten. Erinnerungszeichen an FM. Erzherzog Albrecht Gestiftet von Kaiser und König Franz Joseph I. am 21. Mai 1899, an welchem Tage das Denkmal des FM. Erzherzogs Albrecht in Wien enthüllt wurde. Das Erinnerungszeichen aus Silber zeigt den Buchstaben A, zwei Marschallstäbe und einen Lorbeerkranz; es wird ohne Band auf der rechten Brustseite getragen. Die Verleihung erfolgte an 34 Officiere, welche dem Feldmarschall in persönlicher Dienstleistung nahe gewesen waren. *) Mit der Einführung der „Dienstzeichen für die Mannschaft“ entfielen die seit 1807 eingeführt gewesenen „Distinctionszeiehen 1. und 2. Classe“, Messingschilde mit der Inschrift „Veteranis“, welche von den zum ersten-, bezw. zweitenmale reengagierten Mannschaften — Veteranen genannt — auf der linken Brustseite ohne Band getragen wurden. Die 1. Classe war oval und zeigte Krieger-Enbleme, die 2. Classe war sechseckig und enthielt einen Lorbeerkranz.