Schematismus für das k. u. k. Heer und für die k. u. k. Kriegs-Marine 1900 (Wien, 1899)

Anhang

1234 Orden. Ehren- und Erinnerungszeichen K. u. k. österreichisch-ungarisches Ehrenzeichen für Kunst und Wissen­schaft Gegründet am 18. August 1887 von Kaiser und König Franz Joseph I. an Stelle der „Gol­denen Medaille für Kunst und Wissenschalt“ *). Das Ehrenzeichen besteht aus einem von einem geschmelzten schwarzen Reife einge­säumten, länglich runden, goldenen Medaillon, das auf der Vorderseite das Brustbild des Stifters im Costüme des Ordens vom Goldenen Vliese mit der Umschrift: „Franc. Jos. I Austr. Imp. Rex. Boh. etc. et Hung. Rex. Ap.“ und auf der Rückseite die von Lorbeerzweigen ein­gefasste Inschrift enthält: „Literis et artibus“. Das Medaillon wird von einem Lorbeerkranze umschlossen, an den oben mittels eines Ringes die österreichische Kaiserkrone mit flatternden Bändern angebracht ist. Dieses Ehrenzeichen wird an einem hochrothen Bande um den Hals getragen. Der mit dieser Decoration Ausge­zeichnete ist berechtigt, sich „Besitzer desk.u. k. öserr.-ung. Ehrenzeichens für Kunst und Wissen­schaft“ zu nennen. Decoration der Elisabeth-Theresien-Militär-Stiftung Gestiftet von der Kaiserin Elisabeth Chri­stine, Witwe Kaiser Carl VI., im Jahre 1750 für 20 Oberste und General-Majore, welche dem Hause Österreich durch 30 Jahre treu gedient haben. Am 16. November 1771 erneuerte die Tochter der Stifterin, Kaiserin Maria Theresia, den Orden und setzte die Anzahl der in drei Classen unterschiedenen Mitglieder auf 21 fest. Jene der 1. Classe beziehen an jährlichem Stiftungsgenusse 853 fl. 70 kr., jene der 2. Classe 683 fl. und jene der 3. Classe 426 fl. 85 kr. Im Sinne der erlauchten Stifterinnen ord­nete der Hofkriegsralli am 25. April 1793 an, dass diese Stiftung nur für im Dienste ergraute Oberste und General-Majore, welche Alters­oder Leibesgebrechen wegen zu keiner activen Militär-Dienstleistung mehr beigezogen werden können, gegründet worden sei. Das goldene Ehrenzeichen besteht aus einem ovalen, weiß geschmelzten Medaillon, welches von acht aneinander gereihten, längs getheilten, halb weiß, halb roth geschmelzten Spitzen umgeben ist und mit der Längsseite an der goldenen Kaiserkrone hängt. Das Medaillon zeigt eine gelb gemalte Kaiserkrone, darunter die verschlungenen Buchstaben E. C.. M. T. und die Umschrift: „M. Theresia parentis gra­tiam perennem voluit“ (Maria Theresia hat der Stiftung ihrer Mutter immerwährende Dauer geben wollen). Band schwarz. Militär-Verdienstkreuz Mit Rücksicht auf die vielen ausgezeich­neten Waffenthaten der Armee in dem Feld­zuge 1848 in Italien, beantragte FM. Gf. Ra­detzky die Gründung eines Ehrenzeichens, welches an jene O fii eiere zu verleihen wäre, denen der Ausdruck der Allerhöchsten Zufrie­denheit zuerkannt wurde. Die Kriegs-Minister FZM. Theodor Gf. Latour und FML. Franz Graf Gyulai traten dieser Anregung näher und auf einen Vortrag des letzteren stiftete Seine Majestät Kaiser Franz Joseph am 22. October 1849 das Militär-Verdienstkreuz, „welches — ohne alle Vorrechte bloß aus einer Classe bestehend, als Auszeichnung für vor dem Feinde besonders lobenswerte Dienste (ungefähr in der Art, wie für die Mannschaft die silberne Tapferkeits­Medaille), jedoch bloß für wirkliche Offieiere, wie sie in dem Wortlaute des 4. Punktes der Statuten für den Militär Maria-Theresien-Orden begriffen sind.“ Ausnahmsweise erhielten alle jene Offi- ciere, denen während der Feldzüge von 1848 und 1849, dann bei den in diesem Zeiträume stattgehabten sonstigen Ereignissen die Aller­höchste Zufriedenheit ausgesprochen worden war, das Militär-Verdienstkreuz, das an dem Bande der Tapferkeits-Medaillen getragen wird. Es besteht aus einem silbernen weiß geschmelz­ten Kreuze mit roth emaillierten Bändern, dessen gleichartiger runder Mittelschild die silberne Inschrift trägt: „Verdienst“. Bezüglich „Kriegs-Decoration“ siehe diese. *) Gestiftet von Kaiser Ferdinand I. im Jahre 1835; am 24. Februar 1849 von Kaiser Franz Joseph umgeändert und 13. April 1867 in die „große“ und „kleine“ goldene Medaille ab- getheilt. Dieselbe war ohne Öhr und ohne Band und wurde daher nicht als Decoration getragen.

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