Linzbauer, Franciscus Xav.: Codex Sanitario-Medicinalis Hungariae 3/2 (Budae, 1855)

Continuatio prima regiminis imperatoris ac regis apostolici Francisci (II.) I.

4 Fabri ferrarii ad Scliolam Veterinariam Pestiensem mit­tendi, et nullus illorum sine testimonio scholae hujus ad Magisterium admovendus. Conci. Cons. M 2573. die io. Febr. 1801. Cum ipsius publici intersit, ut fabris ferrariis pro condiscendis scientiis in Schola Veterinaria tradi solitis, ad eandem scholam, in consequentiam altis- simae Ordinationis Regiae sub 25. Septembris 1799 Nr. 21885 circulariter ab­hinc intimatae, mittendis, propriisque sumptibus destitutis, expensae hunc in finem, moderate nihilominus, et nonnisi in quantum necessariae fuerint, ex publico suppeditentur, Sua Majestas SSma clementer resolvere dignata est: ut per decursum sex annorum, fabris per Regni Jurisdictiones fine praemisso Pe- stinum expediendis, ex Cassa earundem Jurisdictionum domestica subveniri pos­sit; una vero universaliter disponi jussit altefata Sua Majestas SSma, ne post effluxum praeattactorum sex annorum in Civitatibus et Oppidis ad Ma­1499. lich ist in cura praeservätiva dahin zu sehen, dass besonders die Nasenlöcher, durch welche sich das Gift am leichtesten dem Körper mit zut heilen pflegt, wohl mit dem Baumöhle eingeschmieret werden; so wie bei denen, welche das Gift schoti im Körper zu haben glauben, die edleren äusseren, glandulösen, weichen und war­men Theile des Körpers besonders häufig und gut eingerieben werden müssen, weil sich das Gift in solchen Theilen zu concenlriren, und dann von da entweder sich in Beulen heraufzuwerfen, oder aber mit wüthender und vereinter Kraft die inne­ren Theile anzugreifen pflegt: welcher gefahrvollen Crisis jedoch durch beizeitige Einreibung des Baumöhls zuvorgekommen , und das mörderische Gift mittels einer starken Ausdünstung auf die Oberfläche des Körpers ohne Gefahr herausgebracht wird. Bei Anwendung dieser Baumöhlkur , sie mag nun preservative oder curative geschehen , soll der Patient sich von allen hart verdaulichen und erhitzenden Spei­sen und Getränken enthalten , und die strengste Diät observiren. Reis in Wasser gekocht, leichte Zugemüse und Obslspeisen, oder, wenn er diess nicht haben kann, wenigstens nur geringe , und den Magen nicht beschwerende Speisen sollen durch 14 Tage seine Nahrung seyn. Seine Kleidung , seine Wohnung soll fleissig mit Es­sig und Wachholder ausgespritzt und ausgeräuchert, auch überhaupt die Diät und alle jene Vorkehrungen und Anstalten , welche die Medici bei dergleichen Umstän­den zu verordnen für gut befinden , genau befolget werden. Auch nach überstan­dener derlei lAlägiger Kur, und aller augenscheinlichen Gefahr hat besonders der Patient, welcher mit der Pest wirklich behaftet war, durch 40 weitere Tage mit Vermeidung jeder Ueberschwerung des Magens , oder sonstiger Veranlassung einer Unpässlichkeit, und durch Reinhallunng seines Körpers, seiner Kleidung und Woh­nung sich wider fernere Gefahr sicher zu stellen. fl- Literae D. Protomedici a Neustädter ad excell. Baronem a Rosen­feld super initis a se circa Methodum B. ab Hei den stamm periculis. Auf die von Euer Excel lenz an mich in Betreff des bei denen in der Sepa­ration befindlichen Zigeunern zu gebrauchenden Baumöhls erhaltenen verehrlichsten Zuschrift habe ich die Ehre gehorsamst zu erwiedern , dass gleich nach eingelang­ter Estaffette vermittelst welcher der Gebrauch des Baumöhls anempfohlen worden , dasselbige sowohl bei denen noch 6 gesunden , als auch bei denen 2 wirklich im- pestirlen Personen, ja sogar auch denen 2 in der Separation befindlichen Todten- gräbern angewendet worden ist. Der Erfolg hat erwiesen, dass die Wirkung des Oehls der Erwartung entsprochen habe, indeme nicht nur die acht annoch gesun­den Personen nicht angesteckt, sondern auch die zwo wirklich impestirten gesund geworden sind. Diese nämliche Erfahrung hat der Kontumazdirektor Hók auf dem tömöscher Pass gemacht, wo er auch bei zwo impestirten Personen das Baumöhl mit dem erwünschtesten Erfolge anwendete: denn beide wurden hergeslellt. Nach diesen gemachten Versuchen wäre meines Erachtens die Anwendung des Baumöhls in Pestepidemien also sowohl curative als präservative allerdings anzuempfehlen. Ich habe übrigens die Ehre mit tiefer Verehrung zu seyn etc.

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