Linzbauer, Franciscus Xav.: Codex Sanitario-Medicinalis Hungariae 3/1 (Budae, 1853)
Regimen Josephi II. imperatoris et regis
68 mit Applicirung des in Quaestione seyenden Kraut Solovier, müssen durch dem Beysatz dieses Krauts die blaue Färb laug und dauerhafter wird, auch sie alsdann um so weniger von der durch die Griechen verkauft werdend- und ihnen zu theuer kommenden blauen Erdde Indigo vel a uf Wallachisch Czivith nehmen dürfen. Signatum Csákóvá den 21. März 1783. — Pr. Königl. Kame- ral-Rent-Amt. Franz Anton Schmid, Rentmeister. Joseph Michael Bundschuch , Gegenhändler. Beschreibung des Weid-Krauts oder Weitrich, zu latéin: Glastum vel Balastum, und dessen Tugend und Gebrauch. Dieses Kraut (wovon hier einige Stücke samrnt Würzen und Laub geliefert werden) wachset hierlandes in der Menge auf denen Wiesen und Hulh- wcyden. Es wird in denen Färbereyen, und absonderlich von denen Tuchscherern nützlich gebrauchet; wird mit Stengel, Würzel, und Blühte gedöret, in einem Backofen zu Aschen gebrennet, aus 8 Theil dieser Asche und einen Theil ungelöschten Kalch wird alsdann eine der allerstärkesten Lauge gemacht, wie die Seifensieder zu machen pflegen; auf eine Maass dieser Lauge nimmt man ein Loth Salmiac, durch diese Lauge ziehe man das Tuch, oder die Wolle, so nimmt es eine blaue Farbe an wie von Indigo. Ein anderes Weyd-Kraut, oderSchmalz-Weyd Major, wachset in blauer feister Erde, mit dicken fetten Stengel, hat grosse saftreiche Blumen, und schwarze Wurzen, von diesen wird aber nur die Blühe auf der Sonne in einem glasirten Geschier getrocknet, und ausgepresset, wird alsdann mit einer Lauge und dem 3-ten Theile Indigo temperiret, und zu seiner Fixation gebracht, wovon sich in Frankreich die Portrait-Maliers und Seidefärbers mit grossen ISutzen bedienen. Dieser Gattung Weid-Kraut, oder Schnalz-Weid wachset aber nicht in Hungarn, weil der Grund zu viel Salpeterreich ist, sondern man findet diese Art nur in der Schweitz, in Savojen, in Piemont, allwo man sie um Johanni in grosser Menge zu den Färbereyen samlet. 8-43. Opus» Prof. Wolstein de laie pecorum. Conci. Cons. A? 8060. die 14. April. 1784. (In seq. M. R. As 1725. ddto 28. Febr. 1784.) Sacratissima Majestas libellum: Viehseuche-Buch für die Bauern, quem Artis Veterinariae Professor W o 11 s t e i n circa sistendam, praecavendam que pecorum luem pro rusticis edidit, eum in finem isthuc clementer transmittere dignata est: ut is omnibus, quae in Regno Hungáriáé, Partibusque adnexis vigent, linguis vernaculis imprimatur, et distrahatur. Datum Posonii ut s. 846. lio rína Relationum de lue pecorum. Conci Cons. M 8795. die 14. April. 1784. (In seq. M. R. JIS 3078. ddto I. April. 1784.) Siquidem e tabellis luis pecorum horsum submitti abhinc vero altissimo loco demisse, penes generalem idcirco confectam Tabellam repraesentare solitis observaretur: quod quamvis sola grassans, in gremio Jurisdictionum lues indicari deberet, in iisdem alii quoque morbi ordinarii pecorum, pecudum et equorum , imo ipsa persaepe senectute intereuntia frusta connotentur.