Linzbauer, Franciscus Xav.: Codex Sanitario-Medicinalis Hungariae 3/1 (Budae, 1853)
Regimen Josephi II. imperatoris et regis
27 leninam methodum Viennensis Professor Wolstein quoad educandos et enutriendos hinnulos pro bono, et emolumento ipsorummet quoque proprietariorum proponat. Quae methodus, si nempe ea omnimode observetur, quemadmodum in meliorem equorum propagationem, et enutritionem directa esse dignoscitur, ideoque Sua Majestas clementer vult, ut methodus illa non tantum universis equestribus Legionibus, verum etiam Provincialibus universis Jurisdictionibus nota reddatur. Datum Posonii ut s. / Art und Weis über die Au f er Ziehung, und das Verhalten der Füll en, von ihr er Geburt, bis zum Alter der P f erde. Auf allerhöchsten K. K. Befehl in verschiedene Sprachen übersetzt, und durch gesammte Erbländer publiciret. §. I. Von der Besorgung der Füllen, tcenn sie gebohren sind. Die erste Erziehung besorget bey jungen Pferden die Stutte, oder die Mutter der Füllen. In dem ersten halben Jahre des Lebens, hat man auf nichts zu sehen, als die Stutte wohl zu verhalten, ihr eine gute geräumige Wohnung, gutes hinreichendes Futter, und eine gesunde Weide zu verschaffen, so bald sie die Jahreszeit liefert. Die Stutlen, die keine Hausdienste verrichten, werden nebst ihrer Füllen beständig auf die Wey de gelassen, diejenige aber, welche Hausgeschäfte versehen — die pflügen, und arbeiten müssen — werden in der Saugezeit mit Haber, mit Heu, mit Gras etc. gefüttert, und nur dann auf die Wey de getrieben, wenn die Geschäften vollendet sind. Inzwischen darf man die Füllen nie von den Müttern entfernen, sie müssen auf der W'eyde, im Zuge, im Stalle etc. sie müssen überall bey ihnen seyn, so lang sie saugen. Die üble Gewohnheit in einigen von den K. K. Ländern die Füllen einzusperren, wenn die Stutten arbeiten müssen — ist ein ausserordentlicher grosser Fehler: es ist ein Verderben der Zucht. Die kleinen Thiere härmen sich krank — sie verstehen sich ihre Schenkel — sie verbeugen sich ihre Füssel, und Hüfe im Stall; die Mütter hingegen werden auf dem Felde von der Arbeit — von Harm der zurückgelassenen Füllen, und von dem strotzenden Eiter gequälet, in welchem die Milch verdirbt. Bey de sind alsdann in einem widernatürlichen, und wahrhaft üblen Stand. Kommen die Mütter zurück, so saufen die durstigen Füllen die überstandene Milch in ihre hungrige Mägen; den zweyten Tag sind sie krank, oder wenigstens unpässlich worden, sie verfallen in eine Diarrhée, es grauet ihnen von der Milch, und von den Eitern der Mütter. In diesem Zustande gehen viele schwache Füllen zu Grund, und viele starke werden matt, bis es ihre Körper gewöhnen, diese schädliche Behandlungen zu ertragen. Auf diese Art werden die Füllen nach Verschiedenheit der Länder, und der Gewohnheiten, welche die Einwohner angenommen haben, drey, vier, fünf Monate besorget. Da bisher niemand eine sichere, und in der Natur festgesetzte Zeit bestimmet hat, in welcher man die Füllen ohne Schaden entwöhnen, oder ab- spähnen könne, so hat man sich Mühe gegeben , dieses Gehei/nniss der Natur zu entdecken , und ist folgendes bemerket worden. Sind die Mütter trächtig, und ihre Füllen gesund, so saugen sie höchstens acht Monat, ehe sie die Mütter entwöhnen, oder die Füllen die Müjte} vei'lassen, sind aber die Füllen schwach, so saugen sie länger an den Jü