Szakcikk gyűjtemény
Wilhelm Waldeyer: Zur Geschichte des anatomischen Unterrichts in Berlin
Hochansehnliche Versammlung! Werthe Amtsgenossen und Kommilitonen! Mit der Gedächtnisfeier des Geburtstages des erhabenen Monarchen, der unsere Universität ins Leben treten Hess, verbinden wir alljährlich auch die Geburtstagsfeier unserer Alma mater selbst, in diesem Jahre die neunzigste (1). Wenn uns der Eintritt in ein neues Jahr mit frohen Hoffnungen für die Zukunft erfüllt, sofern er sich „sub bonis auspiciis“ vollzieht, wie wir das von der heutigen Wende sagen dürfen, so fordert ein solcher Tag auch zur Einkehr und zum prüfenden Rückblicke in die Vergangenheit auf. Es geziemt sich wohl zu fragen, ob denn und inwieweit die Universität den Absichten ihres Königlichen Stifters gerecht geworden sei, ob sie sich als der lebensvolle, entwicklungsfähige Organismus erwiesen habe, als welchen man sie sich gedacht hatte. Ueberflüssige Frage! wird mancher vielleicht sagen, der das von Jahr zu Jahr an Umfang zunehmende Personal-Verzeichnis unserer Hochschule ansieht und deren Index lectionum durchblättert — und immerhin kann man diese Zeichen als wichtige Dokumente für die überaus günstige, ja ganz ausserordentliche Entwicklungskraft der Berliner Universität gelten lassen. Doch können sie trügerisch sein; die Bedeutung einer Universität wird nicht allein durch die hohen Ziffern dar- gethan, und wir dürfen insbesondere nicht vergessen, dass die Stadt, der unsere Alma mater angehört, eine wohl noch grössere Entwicklung aufweist und zur Reichshauptstadt