Linzbauer Xav. Ferenc: A Magyar Korona Országainak nemzetközi egésségügye (Pest, 1868)

II. Védelem nyujtás a szomszéd- és külországoknak, saját jólétünk biztositásával

46 Geschichtliche Entwicklung der ärztlicheu Praxis. Unzweifelhaft waren die ersten Aerzte Ungarns die frommen geistli­chen Väter der Klöster und Hospitäler. Doch hatten auch bald Laien, meist Schüler der medicinischen Schule zu Salerno — Juden und Italiener — sich „als Aerzte“ eingefunden; denn, — wenn wir einerseits : vom J. 1330 noch Jacobus Praepositus Scti Laurentii de Hay als P h y s i c u s des Königs Carl Robert; — vom J. 1332 gleichfalls Jacobus Paeposi- tus Posoniensis und nachherigen Bischof von Csanäd als Archiater dessel­ben Königs; — vom J. 1480 llkusi Márton Arzt und Ofner Pfarrer als Lehrer der corvi nianischenAcademie — aus unseren vaterländi­schen Urkunden kennen; so begegnen wir auch andererseits in denselben Urkunden — untrüglichen Anzeigen über den Bestand der Laien-Aerzte: gewiss wird Niemand glauben wollen, dass der „magicus Minister,“ der im J. 1099 auf Befehl des Königs Colomann seinen Bruder Almus und des­sen Sohn Béla (den Säugling) zu blenden hatte, — ein Priester gewesen sein könne. — In dem Decretum Gratiani v. J. 1157 ist im 13. Canon allen Geistlichen und Weltlichen verboten „ut aliquem Judaeorum in infirmitatibus suis vocet aut medicinam ab eis accipiat = dass kein Kranker einen Juden zu sich rufe und von ihm Arznei nehme“; — es waren demnach die J u d e n schon dazumal Aerzte. — Ein Decret des Königs Béla IV. v. J. 1242 befiehlt, dass von demjenigen, der einen Andern sträfiieherweise verwundet „medico laesi satisfiat = dem behandelnden Arzte des Verwundeten der Lohn werde“ -und weiter sagt ein v. J. 1251 gleiches Decret: „reus solvat expensas, quas (vulneratus) pro suimet curatipne expenderit medicine = der Schuldige hat die Auslagen zu tragen, welche der Verwundete zu seiner Cur nöthig hatte.“ — In dem Ofner Stadtrecht v. J. 1242 -1421 be­gegnen wir dem Artikel 103 „von den Wundärzten“ und Artikel 154 finden wir „des Maister Niklas, des Arzt. Haus“ erwähnt. — Der Magister Berchtol- d u s c i r o 1 i c u s (Chirurgus) des Königs Carl Robert im J. 1332 und Dr. Julius M i 1 i ii s Leibarzt des Königs Mathias Corvinus 1440—1490 waren wohl kaum Priester.— Dem jüdischen Arzte Zacharias, den König Uladislaus II von Pressburg nach Ofen berief, wurde 1511 die Erlaubniss ertheilt: ohne die, vom König Andreas II. im J. 1233 anbe­fohlene kennzeichnende Kapuze — frei erscheinen zu dürfen; — und ebendesselben Königs Leibarzt war später der grosse Botaniker, Italianer Dr. Joannes Monardo; — weiter ist bekannt: dass König Zápolya^ 1540 in seiner Todteskrankheit einen „medicus = Arzt“ hatte — und das des Kaisers und Königs Ferdinand I. Leibarzt im J. 1542 Dr. Paul Ritius war. Also— sämmtliche diese Aerzte waren „Laien.“ — (Codex Tom. I. pag. 18. Nr. 34; — pag. 21. Nr. 44: — pag. 49. Nr. 90; — pag. 50. Nr. 93; — pag. 67. Nr. 97; — pag. 89. Nr. 162; — pag. 90. Nr. 165 ; — pag. 127. Nr. 250; - pag. 129. Nr. 251; — pag. 134. Nr. 266; — pag. 140. Nr. 271; — pag. 149. Nr. 284; — pag. 151, Nr. 291.) Unter des Regierung des letztgenannten Regenten begannen auch die politisch-sozialen Verhältnisse des Landes sich mehr und mehr zu entwickeln, denn, was für des Kaisers übrige Provinzen angeordnet wurde — auch für Ungar n.

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