Grosse, Johannes dr.: Ignaz Philipp Semmelweis, der Entdecker der Ursache des Kindbett-Fiebers (Leipzig-Wien, 1898)

Zweiter theil. Die Wirksamkeit von Semmelweis in Pest

32 DRITTES KAPITEL. Seine offenen Briefe. Semmelweis hat es bitter beklagt, dass seiner Lehre nicht die verdiente allseitige Anerkennung, namentlich nicht bei den Professoren der Geburtshilfe zu theil wurde. Davon, wie unglücklich er über den Widerstand war, den er fand, legen insbesondere die offenen Briefe Zeugnis ab, die im Jahre 1861 — zunächst als Beilage zu dem „Orvosi hétilapu — erschienen. Semmelweis veröffentlichte in diesem Jahre zu Pest: 1. Zwei offene Briefe an Dr. Josef Späth, Professor der Geburtshilfe an der k. k. Josefsakademie in Wien und an Hofrath Dr. Friedrich Wilhelm Scanzoni, Professor der Geburtshilfe zu Würzburg, und 2. zwei offene Briefe an Hofrath Dr. Eduard Kaspar Jacob von Siebold. Professor der Geburtshilfe zu Göttingen und an Hofrath Dr. Friedrich Wilhelm Scanzoni, Professor der Geburtshilfe zu Würzburg. In dem offenen Briefe an Dr. Josef Späth, welcher von 1855—1886 in Wien wirkte und 1896 starb, erwähnt Semmel­weis, dass nach einem Ausspruche, welcher in dem am 20. März 1861 ausgegebenen Hefte der Medicinischen Jahrbücher, der Zeitschrift der k. k. Gesellschaft der Aerzte in Wien, enthalten sei, auch Späth noch nicht von der puerperalen Sonne erleuchtet worden sei, obwohl dieselbe ihm so nahe geschienen habe. In demselben Schreiben an Späth erklärt Semmelweis Folgendes: „Ich trage in mir das Bewusstsein, dass seit dem Jahre

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