Czermak Johann dr.: Szakcikk válogatás

Dr. Johann Czermak: Physiologische Studien

[429] Physiologische Studien. der Objecte, als durch allmähliches Entfernen der­selben in derDimension derTiefe, hervorgebracht sein könnte, gerade nur in der letzteren Weise auszudeuten und anzuschauen. In der Vergrösserung und Verkleinerung des Gesichtswinkels, unter welchem die Objecte erscheinen, kann man offenbar die Erklärung dieser Thatsache nicht finden, denn man begrilfe dann nicht, warum gerade die zweite und nicht vielmehr die erste Möglichkeit der Auf­fassung Wirklichkeit wird. Die Veränderung der Grosse des Gesichts­winkels bedingt an und für sich keine scheinbare Verrückung der gesehenen Objecte in der Dimension der Tiefe. Erst wenn gewisse andere Momente hinzukommen oder wegfallen, erhält die Veränderung des Gesichtswinkels in der Anschauung eine bestimmte Deutung und bestimmten Werth. Unser Urtheil über die Entfernung eines Gegen­standes in der Dimension der Tiefe, wird bekanntlich wesentlich durch den Convergenzwinkel der Sehaxen und durch den Zustand des Accommodationsapparates, ferner in zweiter Linie auch durch die relative Lichtstärke und „vielleicht“ durch die verschiedene Grösse der Zerstreuungskreise, unter welchem die Gegenstände erscheinen, bestimmt1). Was die Art angeht in welcher diese Momente unser Urtheil bestimmen, so gilt, unter übrigens gleichen Umständen Folgendes. Ad. 1. Je stärker die Augenaxen convergiren müssen um auf einem Gegenstände einzuschneiden, desto näher erscheint uns derselbe und umgekehrt. Ad. 2. Die Gegenstände erscheinen uns um so näher, je grösser die Anstrengungen sind welche die Muskeln des Einrichtungsappa­rates machen müssen, um das Auge für divergirende Strahlen, d. h. für die Nähe zu accommodiren und das Bild deutlich zu entwerfen, und vice versa. Ich erinnere hier namentlich an die scheinbare Entfer­nung oder Näherung eines auf der Retina vorhandenen Blendungs­bildes, je nachdem das Auge für die Ferne oder die Nähe accom- modirt wird. Ad. 3.Nach Ludwig gewinnt die Lichtstärke nur „jenseits „der deutlichen Seheweite und in Abständen, in welchen die Gegen­stände mit fast parallelen Strahlen aufgefasst werden, Einfluss „auf die Schätzung der Entfernung, keinesfalls aber innerhalb der t *) Vergl. Ludwig: Lehrbuch der Physiologie des Menschen. 1833, Bd. I, S. 2o3* (Czermnk.) 2

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