Czermak Johann dr.: Szakcikk válogatás
Dr. Johann Czermak: Physiologische Studien
[427] Physiologische Studien. rischen Theil der Retina immer bedeutungsloser werden und endlich so gut wie gar nicht vo rhan den sind. Von der Richtigkeit des Gesagten kann man sich leicht überzeugen, wenn man ein passendes Object indirect, d. h. vermittelst eines mehr oder weniger weit von dem Axenpunkte entfernten Theiles der Retina fixirt und dabei den optischen Apparat des Auges für die verschiedensten Entfernungen einrichtet. Man findet dann von den Veränderungen, welche die verschiedenen Accommodationszustände (die selbstverständlich nicht ohne Einfluss auf die optische Schärfe und Reinheit des Netzhautbildchens bleiben können) hinsichtlich der Deutlichkeit der Wahrnehmung des indirect gesehenen Objectes hervorbringen sollten , um so geringere Spuren, je näher die afficirte Netzhautstelle an der Ora serrata liegt. Wenn kein Undeutlicherwerden des Details und der Umrisse des indirect gesehenen Gegenstandes mehr bei unpassender Accommodation auftritt, dann nehme ich meistens noch ein Blässerwerden der fixirten Objecte wahr und erkläre mir dasselbe hauptsächlich aus der geringeren Intensität zerstreuter Bilder. Beiläufig sei bemerkt, dass wir hier in der Retina die Fähigkeit geringe Licht-Intensitätsunterschiede wahrzunehmen mit einer sehr geringen Feinheit des Raumsinnes gepaart antreffen. Die Haut der Augenlider und der Wangen bietet hierzu ein Analogon in der Sphäre des Tastsinnes, indem dieselbe nach Weber's Untersuchungen einen relativ feineren Temperatur- als Raumsinn besitzt. Über die Beschaffenheit der Accommodationslinien für das indirecte Sehen mögen folgende Andeutungen, welche sich aus den berührten Prämissen ergeben, genügen. Mit der Abnahme der Feinheit des Raumsinnes, welche bedeutender und rascher in horizontaler als in verticaler Richtung stattfinden soll 9, wächst die Länge und die Br eite der Accommo- dationslinie i. e. S. [wir haben hier die in einer Ebene verzeichnete Linie im Sinne, welche beiläufig bemerkt niemals, auch nicht für das directe Sehen, eine mathematische Linie ist], bis es endlich keinen Unterschied mehr zwischen einer Accommodationslinie i. e. S. 1) Vergi. G. Meissner’s wichtige „Beiträge zur Physiologie des Sehorgans“. Leipzig 1854, S. 58.