Bókay, J. von dr.: Die Lehre von der Intubation

I. Teil. Die O'Dwyersche Intubation und deren Ausübung bei der diphterischen Larynx-Stenose

(New York), Charles Bell, Dieffenbach, Loiseau undGirouard, und die gleiche Spekulation brachten die Ckaussier-, Depaul- (s. Fig. 1) und Loiseauschen (s. Fig. 2) Sonden, sowie Reybards „Sonde ä demeure“ hervor. Loiseau experimentierte mit dem von ihm konstruierten In­strumente anfangs (1840) bloß bei Asphyxie der Neu­geborenen, nahm es je­doch später auch schon bei Croupfällen in Verwen­dung, und im Jahre 1857 konnte er vor der Pariser ,,Academie de Médecine“ bereits über den Verlauf 28 solcher Fälle berichten. Bouchut, aus dessen Geist die Idee der Intubation, des permanenten Kehlkopf-Katheterismus entsprang, war offenbar durch die obigen Erfahrungen inspiriert. Sagt er doch selbst: „Die Tuben Depauls und Loiseaus und Reybards ,Sonde ä demeure1 zeugten, wie eine Idee die andere, meine kleinen Röhrchen.“ Bouchut gab sein Verfahren unter dem Titel „D’une nouvelle me­thode chirurgicale du traite- ment de croup par le tubage“ bekannt und breitete die von ihm beschriebene Behandlungsweise am 14. September 1858 der Pariser Ärzte­akademie vor. Bouchut s „Tubage“ bestand darin, daß mit Hilfe eines zur Form der Kehlkopf sonde gebogenen Metall­katheters ein mit einem Faden fixier­bares, ungefähr 2 cm langes Silber­röhrchen durch den Mund in die Kehle geführt wurde (s. Fig. 3). Die Röhrchen waren rund geformt mit etwas konischem Endstücke, und für Kinder verschiedenen Alters kamen Tuben verschiedener Größe in Ver­wendung1). Bouchut, der seiner Ent­deckung schon am Beginne seiner Experimente, im Jahre 1857, hohen 2 Die O’Dwyersche Intubation und deren Ausübung bei der diphtherischen Larynx-Stenose. }) Bouchut konstruierte später zur Einführung der Tuben an Stelle des Me­tallkatheters den Introduktor (Fig. 4). Die Originalinstrumente Bouchut s wer­den im Diphtheriepavillon des Pariser „Höpital des Enfants malades“, in der dortigen Sammlung auf bewahrt. Fig. 3. Fig. 1. Fig. 2.

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