Bókai Árpád dr.: Külön lenyomatok
Ueber die Verdaulichkeit des Nucleins und Lecithins
158 enthielt. Bei solcher Behandlung setzen sich, wie Mi es eher angegeben hat, die Eiterkörperchen in einigen Stunden ab, und die darüber stehende Flüssigkeit kann abgegossen und so lange erneuert werden, bis der Absatz durch dies Waschen seine röthliche Färbung verliert. Das zu schleimigen Brei gewordene Eiterkörperchen-Gonglomerat extrahirte ich mit heissem Alkohol mehrmals, wusch den Rückstand mit Wasser tüchtig aus und brachte ihn mit stark wirkendem künstlichen Magensaft zusammen, welcher 2 pro mille Salzsäure enthielt, und liess ihn der Pepsin-Verdauung 30—40 Stunden lang bei 40° G. ausgesetzt. Durch diesen Vorgang wurden die Zellenkerne von der sie umgebenden Protoplasma-Hülle befreit, da dies Letztere durch das Pepsin völlig gelöst wurde. Das Filtriren der Kerne konnte ohne besondere Schwierigkeit geschehen. Die Kerne wurden gut ausgewaschen, in verdünnter Natronlauge gelöst, rasch filtrirt und mit verd. Salzsäure gefällt; der Niederschlag war das Nuclein, das ich benutzte. Mit der Behandlung mit Natronlauge muss man bei dieser Darstellung möglichst schnell verfahren, da das Nuclein darin sich sehr leicht zersetzt, so dass man nach der Uebersättigung der Flüssigkeit mit Salzsäure keinen Niederschlag mehr erhält. Das Nuclein wird auf dem Filter so lange gewaschen, bis die ablaufenden Tropfen nicht mehr sauer reagiren. Das so gewonnene Nuclein war genügend rein, abgesehen von schwacher Pepton-Reaction; die Verunreinigung des Nucleins durch Peptone ist aber so schwer zu vermeiden, dass Mi es eher die genannte Reaction in seiner ersten diesbezüglichen Arbeit als characteristisch für das Nuclein erwähnte. Die so erhaltenen ziemlich grossen Quantitäten von Nuclein brachte ich mit Trypsin-Lösung zusammen, die ich aus Rindspankreas durch Zerreiben mit Alkohol, Auspressen nach 10 Stunden in einem Leinwandstück, mässigem Trocknen und Extraction mit Wasser erhielt. Um mich vor etwaigen Täuschungen zu bewahren, untersuchte ich meine Fermentlösung auf Phosphorsäuregehalt, erhielt aber immer negatives Resultat.