Evangélikus kerületi lyceum, Késmárk, 1902

28 mit der Hochzeitsfackel den Liebenden den Weg in die neue Heimath. Schon Herzog Géza, der Vater unseres ersten Königs, erkor sich zur Gemahlin eine polnische Fürstin, die in Polen die »A11 e r s ch ö n s t e« hiess. Und König Karl Robert die polnische Königstochter Elisabeth. Er kämpft auch für Polen gegen die Tataren, und die dankbaren Polen wählen seinen Sohn zu ihrem König. Dies Freundschaftsbündniss zwischen Polen und Magyaren wird immer fester und fester. In Polen wird das ungarische Königslager aufgeschlagen, und in Ungarn halten die Polen ihren Landtag. Der Ruhmesglanz des Königs Ludwig belebt den Freundschaftsbund der beiden Nationen. Ludwigs Tochter wird Königin von Polen, und auf Ungarns Thron gelangen zwei Jagellonen. Polen und Ungarn kämpfen vereint und verbluten in der Schlacht bei Várna. (Paus e.) Fdbry. Polen erwählt zu seinem König den Fürsten von Sieben­bürgen, Stephan Báthory, und wieder kämpfen Polen und Ungarn unter der Fahne des gewaltigen Báthory gegen Russland und erringen den Sieg. Der polnische Ritter Zaviss zieht nach Ungarn, er kehrt bei Roz- gonyi ein, begleitet diesen und dessen todesmuthige Gemahlin, die schöne Caecilie, die dem König Sigismund das Leben rettet, in den Kampf gegen die Türken bei Galambócz und weicht nicht von der Seite der Heldin, bis nicht der Feind geschlagen. Zápolya gewinnt den edlen Polen Hieronymus Laszky und durch ihn den türkischen Kaiser. Laszky spielt überhaupt eine grosse Rolle. Zápolya belohnt ihn für die geleisteten Dienste mit der Zipser Obergespanswürde. (Kubinyi tritt ein und übergibt Schwarz eine Schrift.) Als solcher kam er hieher, besetzte das Schloss und zwang die Ein­wohnerschaft zur Anerkennung Zápolya’s. Daraus erwuchs der Stadt Késmárk grosses Unheil. Auch die Feindschaft zwischen Leutschau und Késmárk wurde dadurch geschürt. Schwarz. Laszky trat aber zu König Ferdinand über! Fdbry. Allerdings, aber erst nach dem Tode Zápolya’s. Jedoch durch die Vorliebe für Késmárk und den Schutz, den er der Stadt gegen räuberische Ueberfälle gewährt, eroberte er sich die Herzen der Bürger und versöhnte sie mit dem siegreichen König Ferdinand. Schwarz. Was hilft’s, das feindliche Verhältniss zwischen Leutschau und Késmárk bestand noch lange, und es berührt schmerzlich, wenn man diesbezüglich die elegisch angehauchten Worte des Localsängers liest. Fdbry. Wie lauten die? Schwarz, (öffnet das Blatt und liest): Das Haupt der blauen Tátra glüht In purpurrothem Glanze,

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