Kalocsai Főegyházmegyei Körlevelek, 1916

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— 3 2 mein Wille geschehe, sondern der deine« ! Wie die Mánner im Felde Helden sind, so müssen auch christliche Frauen und Mütter Helden seín in Geduld und Gott­vertrauen. 0 nimm das Kreuz, das dir Gott auferlegt, auf dich und scheue nicht zu­rück; wenn Gott es dir gibt, ist es gewiss zu deinem Besten. Bete das vierte Geheim­niss mit Andacht und Sammlung, und auch dir wird Maria die Mutter der Schmer­zen auf deinem Kreuzweg begegnen und dir wird die Last deines Kreuzes nicht zu drückend sein. 5. Der fiir uns gekreuzigt worden ist. Bedenken wir jetzt die Vollendung der Leiden des Herrn, Jesu Christi. Die Feinde geben keine Ruhe mehr. Der Verhasste muss sterben. Es könnte uns empőren, dass die Unschuld zum Tode verurteilt wird. Und doch, wie wirkt sein Kreuzbild wieder so versőhnlich auf uns! Wie viel geistiges Leben hat Gott spriessen lassen aus sei­nem unschuldig geopferten Blute! Wie wurden seine Wunden die Quelle vieler Gnaden, die der sündigen Menschheit zu­fliessen ! Wie wurde das Herz, das durch­stochen wurde, der Antang einer neuen Welt der Liebe und des Opfers! Tod und Qual und Schmerz wurden Leben und Gnade und Auferstehung! Der Tod hat jetzt eine reiche Ernte­zeit. Millionen von Geschossen arbeiten in seinem Sold. Ja, es gibt eine eigene Kunst, die inan jahrelang studiert hat, um dem Tode eine reiche Ernte zu sichern, die Kriegskunst. Schrecklich ist der Erfolg dieser Kunst anzusehen. Doch das Kreuz steht als Trosteszeichen auf den rauchen­den Kriegsfeldern. O wie wáchst die Kampf­begeisterung und das Gottvertrauen unse­rer Krieger, wenn sie der Erneuerung des Kreuzesopfers, der Feldmesse beiwohnen, und dabei das fünfte Geheimniss des schmerz­haften Rosenkranzes beten können! 0 da falit vom Kreuz ein beseligender Strahl auf jeden Helden, der draussen am Schacht­felde seine Seele aushaucht! Wie fühlt er Seligkeit, wenn ihmdie barmherzige Schvves­ter im Kriegsspital das Kreuz zum Kusse auf die brennenden Lippen drückt! Vom Heiland, dem Gekreuzigten lernt der christ­liche Mann die Süssigkeit des Heldentodes kosten. Welcher Trost senkt sich ins Sol­datenherz, wenn vor der Schlacht der Feld­geistliche mit dem Kreuz auf der Brust vor der Front erscheint und noch einmal, vielleicht zum letztenmal, im Namen des Gekreuzigten die Sünden von der Seele nimmt. Das Kreuz ist das Zeichen des Trostes im Kriege! Wir aber in der Heimat empfelen dem Gekreuzigten bei diesem Geheimniss alle Sterbenden. O mőge sich keiner unter uns finden, der noch im Standé der schweren Sünde ist! Ist es möglich bei diesen mörderischen Schlachten, umringt von so vielen Gefahren noch Feind Gottes zu sein ? Wenn, wie es háuflg geschieht, Offiziere und Mannschaf­ten nach heissem Kampfe noch in der Nacht sich vor dem Feldpater auf blutigem Rasen zur Beichte niederknien, so sind diese Wunder der Bekehrung eurem Ge­bete zu danken, die ihr, meine Lieben in Christo, das fünfte Geheimniss des Rosen­kranzes so fleissig und andáchtig gebetet habt! Darum nimmt den Rosenkranz zu Hand, auch ihr Mánner! Wird euch dieses Gebet noch zuwider sein, da doch eure Kameraden im Feindesland in den Schüt­zengráben laut den Rosenkranz beten ? Da­rum nimmt den Rosenkranz in die Hand und betet ihn alle Tage, besonders aber unter der Kreuzwegandacht. In den Tür­kenkriegen hat unsere Vorfahren gerade dieses Gebet zum Sieg verholfen. So möge auch jetzt der Rosenkranz zum endgültigen Sieg verhelfen über die zahlreichen Feinde. Wir werden am jüngsten Tage staunen,

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