Kalocsai Főegyházmegyei Körlevelek, 1915

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— 101 — Arbeit, bringt alles Opfer und Gaben für die Kámpfer, fürs Vaterland. Kostbar, unzáhlig sind die Liebesgaben, die im Laufe des verflossenen Kriegsjahres den Helden im Láger, den Spitálern, Invaliden und Notleidenden von milden opferfreudigen Hánden gespendet wurden. Eines ist aber noch notwendig, vielleicht am nohvendigsten, das zu all diesen Opfern von uns noch verlangt wird, und das ist das Gebet. Ja, meine Lieben in Christo, die Kraft des Gebetes ist eine máchtige Hilíe im Kriege, denn wir wissen, dass Gott, der Lenker der Schlachten, das demiitige reumütige Gebet nicht verschmáhen wird. Es steigt empor zum Throne Gottes, und bringt für unsere Krieger den Sieg herab. Es ist daher noch notwendig, diese heiligeKriegswaffe mit Eifer zu gebrauchen. Október, der Monat des heiligen Rosenkranz-Gebetes naht heran. Wollen wir darum in diesem Monat die schöne Andacht des hl. Rosenkranzes mit Eifer verrichten, denn mit diesem Gebete werden wir den in heissem Kampfe slehenden Soldaten siegreiche Kraft und Hilíe Gottes erwirken. Um euch hierzu zu ermuntern, soll dieses óberhirtliche Sendschreiben an euch, meine Lieben in Christo, gerichtet sein, und um eure Andacht zu diesem Gebete fruchtbar zu machen, wollen wir nun gemeinschaftlich über die Geheimnisse des freudenreichen Rosenkranzes eine Betrachtung anstellen. * Das erste Geheimniss des freudenreichen Rosenkranzes lautet: Den du, o Jungfrau vom heiligen Geiste empfangen hast. Die Worte dieses Geheimnisses führen uns im Geiste nach Nazareth. Einsam, in Gott versenkt sehen wir da die hl. Jungfrau Maria in ihrem Kammerlein knien, wir sehen ein Lámpchen brennen mit schwachem, düsterem Scheine, — im Herzen der Jungfrau aber lodert ein Flammenmeer von Liebe und Sehnsucht nach Gott. Da erscheint ihr der Bote Gottes, der Engel und bietet ihr die hoche Würde der Gottesmutterschaft an. Überwáltigt von der Gnade Gottes spricht ihr bebender Mund in Demut das grosse Wort des Gehorsams ; aus, der heilige Geist überschattet sie, und das Wort Gottes ist Fleisch geworden. Meine Lieben in Christo ! In der Einsamkeit, in der Zurückgezogenheit wirkt | Gott seine grossen Werke. Klein, abgelegen war das Kammerlein der hl. Jungfrau, und doch war es der Schauplalz des grössten Geheimnisses | der wirkenden Allmacht Gottes. Auch ihr sollet zurückgezogen leben, denn Einsamkait hebt die Andacht beim Gebet. Eine besondere Kraft hat aber das Gebet bei nachtlicher Stille. Darum sind auch unzáhlig die inbrünstigen Gebete, die in diesen Tagén bei nachtlicher Ruhe von manchem Ruhelager, aus Hütten und Háusern, aus Kapellen und Klosterzellen zu Gott wie heiliger . Weihrauch emporsteigen, unzáhlig die Gebete die von Müttern, Vátern, von Ehefrauen und Kindern verrichtet von Engeln vor den Thron Gottes gebracht werden. Der fromme Tobias, der die Stille der Nacht für sein Gebet und seine Werke der Nácnstenliebe benützte, dient ihnen zum glánzenden Beispiel. Wollen wir es auch so thun, meine Lieben in Christo! Wenn dann der Tag heranbricht, opfern wir unsere Tagesarbeit zur Éhre Gottes aul fűr diejenigen, die im Kampfe stehen, und das náchtliche Gebet, die Tagesarbeit zur Éhre Gottes, wird zum Segen Gottes werden für alle, die ihn benőtigen. 2. Geheimniss: Den du, o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast. Das von Mutterglück erfüllte Herz der