Hegyi Klára; Botka János: Jászberény török levelei; Latin és magyar nyelvű források a Jászság XVI-XVII. századi történetéhez - Szolnok megyei Levéltári Füzetek 11. (Szolnok, 1988)

wichtige — oder ebensonutzlose? — Schriftstücke, fúr die sie zuvor noch die gefähr­liche und kostenaufwendige Reise nach Konstantinopel auf sich nehmen mußten. Die Erhebung des Amtes des beylerbeyh von Ofen zum höchsten Forum in der Provinz blieb nicht ohne Folgen. Die bereits über Ortskenntnis verfügenden Repräsen­tanten der unantastbaren Staatsmacht vertraten diese nicht nur gegenüber den reayas sondern auch gegenüber den Türken niedrigeren Ranges. Als z. B. Jászberény in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts neu besiedelt wurde, forderten die timar-Bz­sitzer, von deren Gütern die Leute in die Stadt geflohen waren, einen Teil der Einge­zogenen zurück. Diese Zwangsrücksiedlung wurde von den Paschas in Ofen durch meh­rere Anordnungen verboten. Sich auf örtlichen Verhältnissen angepaßte, zweifelhafte Rechtsnormen berufend, förderten sie, zuungunsten der privaten Besitzer, die Neu­besiedlung der Güter des Sultans. 9 Aber in den zuvor als ungelöste Probleme erwähnten Fällen (über die Vorschrift hinausgehende Steuer- und Fronauflagen, ungesetzliche Blutgeldforderungen, gewalt­same Beschlagnahmung von Erbe, Unwesen der Soltaden) vermochte selbst das befeh­lende Wort des Ofener Paschas keine Ordnung zu schaffen. Daher suchten die Ein­wohner von Jászberény — ähnlich wie die Magistrate anderer Städte - von Zeit zu Zeit bei noch ranghöheren Mächtigen Schutz zu erwirken. Im Jahre 1663 kamen Vertreter vieler Städte zu Ahmed Köprülü, als er mit seinem Heer auf dem Kriegszug nach Un­garn gelangte. 10 Zusammengeschlossene Vertreter mehrerer Städte brachten 1668 dem Sultan Mehmed IV., als er nahe der Hauptstadt in YenUehir fenar weilte, ihre Klagen vor. Die ihm abgerungenen Anordnungen beinhalten zusammengefaßt sämtliche unge­löst gebliebenen Probleme Jászberénys. 11 In der Fachliteratur der internationalen Turkologie wird die ungarische Provinz des Osmanischen Reiches — am Rande behandelt -- als Fortsetzung der Balkanbe­setzung betrachtet. Die eigentümlichen Züge der Einrichtung der Türken in Ungarn sind weniger bekannt. Daher unterstützte das Komitatsarchiv Szolnok — Aufbewah­rungsort der Jászberényer türkischen Schriftstücke und Herausgeber dieses Bandes — den Vorschlag, der Ausgabe ein deutsches Vorwort und den Schriftstücken Regesten beizufügen. Wir wollen damit auch einen Teil der Schuld abbauen, die bei der Erfor­schung der Türkenherrschaft in Ungarn auf der ungarischen Turkologie lastet. Obwohl eines der Kriterien guter Regesten darin besteht, sämtliche Angaben der Schriftstücke festzuhalten, wurde hier ein Großteil der für den nichtungarischsprachi­gen Leser unlesbaren und nichtssagenden ungarischen Namen bewußt weggelassen und nur das Wesentliche zusammengefaßt. Die im deutschen Text vorkommenden türki­schen Wörter sind im Interesse einer Erleichterung des Drucks in ihrer heutigen tür­kischen orthographischen Form angeführt. Siehe Nr. 19-20., 28., 33., 75-76. 'Siehe Nr. 96-98. Siehe Nr. 116-125. 26

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