Zounuk - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 29. (Szolnok, 2015)

Adattár - Cseh Géza: Dr. Szarka Gyula főszolgabíró életútja és tevékenysége az üldözöttek védelmében

die aus anderem Grund zum Grenzfall rechneten, traf er immer eine Entscheidung gutmütiger Absicht, damit rettete er erfolgreich vor dem Einzug ins Ghetto oder vor der Deportation einige von ihnen. Ihm konnten unter anderem auch die Witwe von Imre Bárándy, einem Besitzer aus Törökszentmiklós und eine jüdische Frau, die von Wien nach hier floh und die die Witwe des in Dachau ermordeten österreichischen Politikers, Viktor Mittermann war, verdanken, im Leben zu bleiben. Der Oberstuhlrichter ließ im Mai des Jahres 1944 in Törökszentmiklós zwei Judenviertel aufstellen. Ins innere Ghetto konnten in erster Reihe die örtliche jüdische Bewohnerschaft und die Personen, die im Sinne der Rechtsregeln Ausnahme bildeten, wie die Kriegsinvaliden, die Kriegswitwen und die Kriegswaisen, die Veteranen des Ersten Weltkriegs, weiterhin die Intelligenz einziehen. Die aus den Gemeinden des Bezirkes eingesammelten Juden wurden im äußeren Ghetto, auf dem Gebiet des Epidemiekrankenhauses und der Ziegelfabrig untergebracht. Die Lage von diesen Menschan war viel schlechter als die der im inneren Ghetto Eingewiesenen. Obwohl Gyula Szarka für die Vernährung beider Gruppen entsprechend sorgte, sogar Holz für das äußere Ghetto besorgte, damit sich die Menschen dort Baracken bauen können, hielten die in benachteiligtere Lage gekommenen jüdischen Bewohner die Maßnahmen des Oberstuhlrichters für ungerecht und voreingenommen. Im Februar des Jahres 1945, als sich Gyula Szarka zur Dienstleistung meldete, wurde er in der Törökszentmiklóser Polizei in Haft genommen und brutal geschlagen. Die Familie und die Bekannten des Polizeipräsidenten kamen nämlich ins schelechtere Ghetto. Der Oberstuhlrichter ließ in den Kriegsjahren noch dazu einige Kommunisten internieren, deswegen wurden die örtlichen Leiter der neuen Macht auch durch ihre persönlichen Aufregungen beeinflusst. Gegen Gyula Szarka wurde eine Prüfung von der Volksanwaltschaft geführt, bei dem Urteil wurden aber die günstigen Zeugenaussagen und besonders die rechtfertigenden Erklärungen der von ihm geretteten Menschen in Rücksicht genommen und die Richter ließen die Anklage fallen. Szarka zog 1948 nach Budapest um und unterhielt sich mit Übersetzungsarbeiten und Stundengabe. Im Jahre 1951 wollte er zur Überredung eines seiner Freunde nach Wien emigrieren, wo er von der geretteten Frau Mittermann auf eine Hilfeleistung hoffte. Er traute darauf, mit der Förderung der Frau nach Palestinien weiter fahren zu können. Sein Budapester Freund war aber der Agent des Staatsicherheitsorgans (ÁVH). So wurde Szarka verhaftet und bis zum Herbst des Jahres 1953 im Internierungslager von Kisttarcsa gefangen gehalten. Nach seiner Befreiung war er in manuellen Arbeiten tätig. Er konnte nie mehr als Intellektueller eine Arbeit übernehmen. 423

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