Zounuk - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 26. (Szolnok, 2011)

ADATTÁR - CSEH GÉZA: Levél Kádárnak – Egy renitens pártmunkás esete a forradalom után

GÉZA CSEH EIN BRIEF AN KÁDÁR DER FALL EINES RENITENTEN PARTEIARBEITERS NACH DER REVOLUTION Die Parteileitung des Komitats Szolnok überstand aüf eine eigenartige Weise den Zeitabschnitt nach der Revolution vom Jahre 1956. Ein Teil der Funktionären der komitatlichen Parteileitung, besonders die Mitarbeiter der Abteilung für Agitation und Propaganda hatten viel flexible Ansichten als der Durchschnitt war, und sie erwarteten nach dem XX. sowjetischen Parteikongress Reforme in Ungarn. Der andere Teil der Parteiarbeiter bestanden auch weiterhin auf die von Rákosi und Gero vertretene sektiererische Richtung fest. Am 26. Oktober 1956 schlug István Kálmán, der erste Sekretär des komitatlichen Parteikomitees persönlich die Wahl des Revolutionären Arbeiterrates vom Komitat Szolnok vor, dann einige Tage später die Neugestaltung der Ungarischen Kommunistischen Partei. Mit diesem Schritt wurde von den Leitern des lokalen komitatlichen Parteikomitees die Existens des Mehrparteisystems berechtigt, und es wurde dadurch ausgedrückt, dass sie zu den politischen Verhältnissen der Zeitperiode der Koalition zurückkehren wollten. Am 4. November stellten sich aber István Kálmán und die Funktionären dem in Szolnok ankommenden János Kádár bei, sie versuchten doch Monate lang noch die völlige Zurückordnung und den brutalen Auftritt der Brachialgewalt zu bremsen. Im Juli des Jahres 1957 wurde Kálmán, dann nach einigen Monaten auch die für liberal gehaltenen Mitarbeiter des Parteikomitees von ihren Posten abgelöst und in andere, von der Machtssphäre weit stehende Positionen versetzt. Ihre Stellen wurden von den zur sektiererischen Richtung gehörenden Personen, die dann für Jahrzehnte die politischen Umstände und das öffentliche Leben des Komitats Szolnok bestimmten, bei dem Parteikomitee besetzt. Die entlassenen Funktionären ergaben sich alle in ihrem Schicksal, bis auf einen einzigen. Erzsébet Vigh, die Stellvertreterin des Abteilungsleiters für Agitation und Propaganda war zum Opportunismus nicht geneigt und wendete sich mit ihrer Beschwerde an János Kádár, den ersten Sekretär des Zentralkomitees der Partei MSZMP persönlich. Ihr Brief mit 13 Seiten, der jetzt veröffentlicht wird, ist subjektiver Veranlassung und nicht ohne Gegensätze, er hat doch einen sich hervorhebenden Quellenswert. Er enthält bis da großenteils unbekannte Informationen über die komplizierten inneren Verhältnisse der Szolnoker Komitatsleitung der Partei MDP vor und nach der 492

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