Zounuk - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 17. (Szolnok, 2002)

ADATTÁR - Győri János: A Jászkiséri ipartestület története / 355. o.

Auch hier - wie im ganzen Land - schlössen sich zuerst die Handwerksmeister zum Schutze ihrer Interessen in Zünften zusammen. Dank der Mitarbeiter des Fachzirkelt "Csete Balázs", die fleißig sammelten, verfugen wir nich nur über zahlreiche Gegenstände sondern auch über schriftliche Dokumente. Als Geschenk der Üveges-Familie gelangte ein besonderes Zeugnis in unseren Besitz; nämlich die "Grundregelung des Gewerbevereines", die am 28. November 1876 in Jász-Kis-Ér abgefasst, angenommen und 1877 zu Jászberény in der Druckerei von István Bakos gedruckt wurde. Ziel des Vereins war vor allem die Interessenvertretung. Zu diesem Zweck wurde eine Unter Stützungskasse geschaffen, damit verunglückte oder altersschwache Mitglieder und ihre Familien oder die Witwe nach dem Tode ihres Mannes nich mittellos blieben. Um die Jahrhundertwende lebten Handwerker schon in stattlicher Zahl in der Gemeinde, besser gesagt in der Stadt, da Jász-Kis-Ér am 27. März 1818 vom österreichischen Kaiser und ungarischen König Franc I. in den Rang eines Marktfleckens mit Recht auf 4 Märkte erhoben wurde. So war es möglich, dass 1894 die Inkaftsetzung einer Grundregelung erfolgte. 1935 wies das Namenverzeichnis in Jászkisér folgende Handwerker aus: Schreiner, Zimmerleute, Klempner, Bartpfleger, Schuhmacher, Schmiede, Maurer, Fleischer, Konditor, Fassbinder, Gärtner, Schlosser, Bäcker, Müller, Töpfer, Kaufleute, Schornsteinfeger, usw. Während des Zweiten Weltkrieges ging die Zunfttruhe verloren, wo die wichtigsten Akten und Dokumente des Vereins aufbewahrt waren. Jedes Jahr wurden Theaterstücke, Operetten im Gebäude des Vereins aufgeführt, wobei die Mitglieder mitspielten. Auch Zeitungen, verschiedenes Spielzeug standen zur Verfügung, wie zum Beispiel Karten, Domino, Kegelspiel. Die wichtigste Kulturgruppe war der Gewerbegesangverein, die grösste Veranstaltung jedes Jahr der "Gewerbeball". Da die Gäste die Legenstmittel mitbrachten, wurde dieser auch "Bündelball" genannt. Der bis 1948 aktive Gewerbeverein war einer der bedeutendsten Kulturträger in unserer Grossgemeinde. Diese Ereignisse sind aber heute nur noch schöne Erinnerungen. Leider finden sich heutzutage in der Gemeinde kaum mehr Handwerker, die der Bevölkerung zur Verfügung stehen: wie z. B. Schuhmacher, Schreiner, Friseur. 371

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