Zounuk - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 8. (Szolnok, 1993)
ADATTÁR - Papp Izabella: Kunszentmártoni görög boltos hagyatéka 1795-ből / 307. o.
IZABELLA PAPP DER NACHLASS DES GRIECHISCHEN KAUFMANNES VON KUNSZENTMÁRTON AUS DEM JAHRE 1795 Über die Tätigkeit der in den 17—18-ten Jahrhunderten in Ungarn angekommenen und hier sich niedergelassenen Kaufleute wurden schon mehrere Bearbeitungen verfertigt. Die Geschichte der Gebiete ist in erster Reihe bekannt, wo bedeutende Gesellschaften oder Kirchengemeinden funktionierten, z.B. Eger, Pest, Tokaj, Kecskemét. Es mangelt aber an Informationen darüber, wie die in die fremde Heimat gekommenen Griechen lebten, welche Gebrauchsgegenstände sie hatten, welche Waren sie in ihren Läden verkauften und wie sie ihre wichtigste Tätigkeit neben dem Handel, die Kreditierung ausübten. Auf diese Fragen wird in erster Reihe mit Hilfe der Nachlassinventare, Ladeninventare geantwortet. In dieser Bearbeitung führen wir das Nachlassmaterial eines griechischen Kaufmannes von Kunszentmárton vor. István Vaits ist 1795 gestorben, da er keinen Nachfolger hatte, wurde ein aufführliches Nachlassinventar auch über seine Wohnung und seinen Laden geschrieben. Mit dessen Vorführung können wir von den Ansprüchen, Kaufs- und Kleidungsgebrauchen der örtlichen Einwohner ein bestimmtes Bild erhalten, das Inventar der Wohnung informiert uns über die nähere Umgebung des Kaufmannes. Zum Glück erhielten sich die Belege, Schuldscheine, kaufmännische Bestandlisten und Register, die im Laufe seiner Handels und finanziellen Tätigkeit enstanden waren, unter den Dokumenten. Mit deren Hilfe können wir uns über die Praxis der Kreditierung, die Schuldner und die Darleihen des Kaufmannes informieren. Aus anderen Dokumenten, Protokollen, Zusammenschreibungen, die in Verbindung mit der Person István Vaits vorhanden sind, können wir die wichtigeren Ereignisse seines Lebens, seine Familien -und verwandschaftlichen Beziehungen erkennen. Wie die meisten unter ihren griechischen Gefährten behielt auch er seine uralte orthodoxe Religion bei und bis zu seinem Tode verblieb er auch bei seinem tradizionellen Beruf, beim Handel. Sein Lebensweg und seine Tätigkeit entsprechen einer durchschnittlichen zeitgenössischen kaufmännischen Lebensführung. Es war eigenartig, dass sie auf einen Zeitabschnitt abfielen, als sich die Griechen zwar in Ungarn angesiedelten, hörten sie aber mit ihren mutterländischen Beziehungen noch nicht auf. Mit der Schilderung der Quelle möchten wir der Völkerkunde Lebensartforschung mit neueren Angaben dienen. 335