Zounuk - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 7. (Szolnok, 1992)
TANULMÁNYOK - Kiss Z. Géza: A nyugati reformáció "befogadásának" történeti és ideológiai előzményei a XIII-XV. századi Dél-Magyarországon / 35. o.
GÉZA KISS Z. DIE GESCHICHTLICHEN UND IDEOLOGISCHEN VOREREIGNISSE DES „AUFNEHMENS " DER WESTLICHEN REFORMATION VON SÜD-UNGARN IN DEN 13-15. JAHRHUNDERTEN Der Autor ist ein Forscher des sich an der mittleren Drau entlang in ost— westliche Richtung dehnenden Gebiets „Ormánság, dessen Einwohner von der Mitte des 16-ten Jahrhunderts reformiert gewesen sind. Er hat seine kirchlich—geschichtliche Studie geschrieben, um sich selbst die Religionsverhältnisse des Zeitalters der Reformation und deren (römischkatolische) Vorgeschichte klären zu können. Im einleitenden Teil der Arbeit bietet er über die viele Wiedersprüche und geschichtliche Irrtümer enthaltende Literatur von der Tätigkeit des Reformators Mihály Sztárai an der Drau einen histographischen Überblick. Dann führt er zur Stätte der Ereignisse (nach Süd-Transdanubien) den Leser. Im dritten Abschnitt stellt er die sich vom 10-ten Jahrhundert an entfaltenden Bogumil- und Patarenketzerschaften dar, die sich aus der Balkan-Halbinsel ständig nach Ungarn gedrängt haben. Er schreibt über die gegen sie organisierten Anordnungen der ungarischen Herrscher und deutet auch daraufhin, wie deprimierend der Krieg auf die Völker des Grenzgebietes gewirkt hat, ohne auf ihre Nationalität, sogar Religion Rücksicht genommen zu haben. Im nächsten Abschnitt weist der Autor darauf hin, dass die religiösen Verhältnisse in Ungarn auch die westlichen Ketzer (Flagellanten, Waldensen, Hussiten) zu den südlichen Grenzgebieten angezogen haben. Das Verhalten der von der Prager Universität mit wicklifiten, dann hussitischen Ansichten zurückgekehrten kirchlichen und weltlichen Intelligenz in Ungarn wird analysiert und die Lieder und Bibel übersetzende Tätigkeit der Hussiten wird auch hervorgehoben. Im letzten Teil seiner Arbeit übersieht der Verfasser die sich am Ende des Mittelalters entfaltende observante Franziskanerbewegung. Er weist darauf hin, dass die herrschende Klasse vor allen im Interesse des Friedens und der ideologischen Einheit des Landes diesen Orden zu benutzen versucht hat, aber die observanten Wissenschaftler (Pelbárt Temesvári, Ozsvát Laskai) hatten gleichzeitig die Grundthesen der europäischen Vorreformation zusammengesammelt, von denen die aus Süd—Ungarn entstammte erste grosse Generation der ungarischen Reformation erzogen wurde. Mihály Sztárai und seine Zeitgenossen haben die durch die Ketzerbewegungen und die Franziskaner gepflegte „überreife Saat geerntet. Das ist eine der wichtigen Erklärungen ihres hervorragend schnellen Erfolgs. 59