Zounuk - A Jász-Nagykun-Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 5. (Szolnok, 1990)

TANULMÁNYOK - Veresegyháziné Ollé Katalin: A szolnoki színészet válsága az 1920-as években / 157. o.

KATALIN VERESEGYHÁZI DIE KRISE DER SZOLNOKER THEATERKUNST IN DEN JAHREN UM 1920 Die ungarische provinzielle Theaterkunst wurde in dem Zeitabschnitt zwischen den zwei Weltkriegen durch eine tiefe moralische, finanzielle und künstlerische Krise gekennzeichnet. Die Theater spielten in einem Kreissystem, dadurch sollte die finan­zielle Sicherheit der Tätigkeit der Theatergruppen gesichert werden. Die Theater­gruppen in der Provinz waren kapitalistische Unternehmen der Direktoren von den Privatschauspielhäusern. Vom Staat erhielten sie jährlich eine Unterstützung, dane­ben haben auch die zum Kreis gehörenden Städte durch Subventionen in verschiede­ner Höhe zu ihrer Aufrechterhaltung beigetragen. Die Probleme und die Sorgen der Provinztheater wurden von der provinziellen Verwaltung, die in künstlerischen Fra­gen unkundig und öfters wichtigtuend war, vervielfacht. Die Komitees für Theater­wesen wurden für eine der am meisten bestrittenen Institution des ungarischen Theater­lebens gehalten. Der Verfasser versuchte, anhand der vorhandenen Dokumentationen, zeitge­nössischen Zeitungen und Archivquellen die Frage zu beantworten, wie bestimmend die Krisenerscheinungen im Szolnoker Theaterleben in den 20-er Jahren gewesen sind, und wie das städtische Komitee für Theaterwesen seine Aufgabe erfüllt hat. Die Stadtverwaltung konnte in ihren theaterpolitischen Anstrebungen keine solche wirksame Rolle einnehmen, welche die örtlichen Krisenerscheinungen des Theaterlebems mindern hätten können. Die gesteigerten und häufig erwähnten Kul­turansprüche der Stadt wurden meistens aus Prestige - Gesichtspunkten diktiert, wobei natürlich keine wahren Interessen dahinter steckten. Es wurden ausgezeichnete Theatergruppen engagiert, aber die Mezenatur der Stadt reichte zur egsistenziellen Sicherheit der Theatergruppen nicht aus. Die örtliche Verwaltung konnte das Stadt­theater zu keinem Zentrum des kulturellen Lebens gestalten, damit es seinen künst­lerischen Zielen und Funktionen immer besser Folge hätte leisten können. 179

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