Zounuk - A Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 4. (Szolnok, 1989)

ADATTÁR - Botka János: A Jászkunság megváltásának százados ünnepe (1845. május 20.) / 341. o.

JÁNOS BOTKA DIE HUNDERTJAHRFEIER DER LOSKAUFUNG JAZYGIEN-KUMANIENS (20. Mai 1845) In der Geschichte der Jazygen und Kumanen in Ungarn ist neben ihrer An­siedlung im Jahre 1239 das am 6. Mai 1745 erlangte Redemptionaldiplom das wich­tigste und meisterwähnte Ereignis. Mit dieser Urkunde hob Königin Maria Theresia die seit 1702 bestehende Rechtlosigkeit Jazygien-Kumaniens auf. Dafür bezahlten die Jazygen und Kumanen die sog. Loskaufungssumme, jene 500 000 rheinische Gulden, für die Leopold I. sie verkauft hatte. Die Loskaufungssumme wurde mit Anleihen bezahlt, deren Rückzahlung die vermögenden Einwohner übernahmen. Der 25. Gesetzartikel vom Jahre 1751 legi­timierte die Loskaufung und bestätigte sämtliche uralten Privilegien der Jazygen und Kumanen. Der Distrikt Jazygien-Rumänien — wie man das Gebiet dann nannte - er­hielt das Land als Gemeineigentum. Das gemeinsame Gut wurde jedoch entsprechend den übernommenen Anteilen bei der Rückzahlung an die Einwohner verteilt. Jazygien-Rumänien wurde durch die Loskaufung (redemptio) wieder zu einer Gemeinschaft mit freiem Status, darüber hinaus begründete sie durch die Bildung von Kleinbauerngütern bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts auch das örtliche bürger­liche Privateigentum. Dieses Eigentum brachte im Rahmen der eigenständigen Selbst­verwaltung und des freien sozialen Gemeinwesens zweckmässigere und fortschritt­lichere Produktionsformen hervor als die umliegenden Gebiete sie aufzuweisen hatten, und Jazygien-Kumanien wurde dadurch wirtschaftlich relativ stark. Somit hatte die Loskaufung für die Jazygen eine zweifache Wende mit sich gebracht. Daher bestand die stets hohe Anerkennung für ihre Vorfahren, die "diese Tat, die Erlösung der j azygischen und kumanischen Nation, mit wohlüberlegtem Mut, mit angestrengtem Geist, mit allgemeinem Einverständnis und mit einer so enormen Geldsumme" aus eigener Kraft vollbracht hatten. Auch den Palatin János Pálfy hielten sie in Ehren. Er war der Schirmherr bei der Verwirklichung der Loskaufung gewesen. Es ist also kein Zufall, dass Jazygien-Kumanien am 20. Mai 1845, zum Zentenarium der "redemptio", wohl sein grösstes und denkwürdigstes Fest gefeiert hat. Zur Be­deutung des Ereignisses kam noch hinzu, dass die Jazygen und Kumanen gleichzeitig den Palatin Erzherzog Joseph als Jubilar feierten. Der 50 Jahre im Amt des Palatins stehende Erzherzog und sein Sohn nahmen seih st an der Doppelfeier teil. In unserer Veröffentlichung erscheint nahezu das gesamte Material der mit äusserster Sorgfalt angefertigten, originalen protokollarischen Beschreibung vom Ab­lauf der Zentenarfeier. Die zahlreichen Fakten und Erkenntnisse sind wichtige Beiträge zur Geschichte der Jazygen und Kumanen und zur Pflege ihrer Traditionen. 377

Next

/
Thumbnails
Contents