Zounuk - A Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 2. (Szolnok, 1987)

ADATTÁR - Ágoston Mária: Egy finn szobrász a Szolnoki Művésztelepen (Részlet Yrjö Liipola Vándoréveim c. visszaemlékezéséből) / 323. o.

MÁRIA ÁGOSTON EIN FINNISCHER BILDHAUER IN DER SZOLNOKER KÜNSTLER-KOLONIE Als junger Mann lernte der finnische Bildhauer Yrjö Liipola (1881 — 1971) in Florenz den ungarischen Maler Károly Királyfalvy kennen. Die Bekanntschaft ver­tiefte sich bald zu einer Freundschaft und brachte Liipola auf den Gedanken, das Land Ungarn zur vorübergehenden Heimat zu wählen, als er im Februar 1904 wegen seiner politischen Tätigkeit Finnland verlassen musste. In Budapest gewann er viele Freunde, und in dem Kalevala-Übersetzter Béla Vikar sowie dem Ministerialrat Elek Lippich ge­wann er sogar zwei hochangesehene Persönlichkeiten zu Protektoren. Er arbeitete zunächst im Atelier von Alajos Stróbl, sodann im Atelier von György Zala, bis er schliesslich zu einem eigenen kam. Gern führte er in Ungarn angekommene finnische Gäste herum. Bei einer solchen Reise machte er in Pécs (deutsch: Fünfkirchen) Be­kanntschaft mit Mara Koester, die er im September 1910 zur Frau nahm. Er reiste viel im Land herum (Körösfö, Szolnoker Künstlerkolonie), später ging er nach Florenz, für längere Zeit nach Berlin und später nach Finnland, von wo er schliesslich wieder nach Ungarn zurückkam. Neben der Bildhauerei war er auch mit Übersetzungen beschäftigt. Von ihm stammen finnische Übersetzungen der Romane Sterne von Eger (Egri csilla­gok) von Géza Gárdonyt, Légy jó mindhalálig (Lauter bis zum Tod) von Zsigmond Mó­ricz und Elsodort falu (Entwurzeltes Dorf) von Dezső Szabó. Nach dem ersten Welt­krieg besuchte er oft seine Heimat Finnland, nahm dort wie auch in Ungarn an zahl­reichen Ausstellungen teil. Ferner übernahm er ein Amt beim finnischen Konsulat und wurde im Jahre 1925 Honorarkonsul, im Jahre 1936 Generalkonsul in Ungarn. Im Mai 1934 ging er endgültig heim nach Finnland. Seine „zweite Heimat" blieb ihm angenehm in Erinnerung, was er auch bald zu Papier brachte. Im Jahre 1934 ent­stand sein Werk Aurinkoista Unkaria (Sonniges Ungarn), und im Jahre 1956 schrieb er seine Erinnerungen Veallus-vuosiltani (Meine Wanderjahre). Die veröffentlichte Über­setzung entnahm diesem Werk ein Kapitel, das von der Szolnoker Künstlerkolonie erzählt. Im Sommer 1906 reiste Liipola nach Szolnok und verbrachte dort in der Gesellschaft seiner ungarischen Künstlerfreunde unvergessliche Monate. 332

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