Zounuk - A Szolnok Megyei Levéltár Évkönyve 2. (Szolnok, 1987)
TANULMÁNYOK - Zádor Béláné: Jász-Nagykun-Szolnok vármegye egészségügyi helyzetének fő vonásai 1876-1910 között / 85. o.
FRAU B. ZADOR HAUPTMERKMALE DER SITUATION IM GESUNDHEITSWESEN DES KOMITATS JÁSZ-NAGYKUN-SZOLNOK IN DEN JAHREN VON 1876 BIS 1910 Der Gesetzartikel XIV. 1876, brachte die wichtigste Verordnung im ungarischen Gesundheitswesen des vergangenen Jahrhunderts. Es begann daraufhin der staatliche Ausbau eines Netzes von Gesundheitspflegeeinrichtungen. Aufgrund des Gesetzartikels nahm auch das im selben Jahr gegründete Komitat Jász-Nagykun-Szolnok die Organisation eines solchen Netzes in Angriff. Es waren Kreisärzte tätig, deren fachliche Kontrolle in den Händen von Stadt- und Kreisoberärzten lag. In den Städten versah der Bürgermeister die Amtsaufgaben des Gesundheitswesens, in den Kreisen der Stuhlrichter und in den Komitaten der Vizegespan. Im Jahre 1879 gab es 2 Krankenhäuser im Komitat, staatliche Krankenhäuser existierten nicht. Die staatlichen Einrichtungen waren eher Armenhäuser oder Pflegeanstalten. Seit 1883 versah das Elisabeth-Spital in Jászberény (Jászberényi Erzsébet Közkórház) mit 60 Betten die Aufgaben eines öffentlichen Krankenhauses. Als Ergebnis ständiger BEmühungen entstand das mit 100 Betten ausgerüstete Spitel in Szolnok, das am 1. Juni 1896 den ersten Kranken aufnahm. Die damaligen Berichte über die Ausrüstung und die Personalsituation der Gesundheitseinrichtungen geben ein trauriges Bild, charakterisiert von unzureichender technischer Ausrüstung, Überfullung und Mangel an Ärzten. Scharlach, Angina, Diphtherie, Masern und Pocken forderten die meisten Opfer. Das entstehende Netz des Gesundheitswesens und die aufopferungsvollen Bemühungen der Arzte führten zu einem bedeutenden Rückgang der Todesfälle. So starben im Komitat 1879 noch 189 Menschen an Scharlach, 295 an Angina und Diphtherie, 121 an Masern und 83 an Pocken. 1910 starben 142 an Scharlach, 173 an Angina und Diphtherie, 32 an Masern, an Pocken starb keiner. Auch gegen die Cholera kam man immer erfolgreicher an. Als Folge der schlechten Lebensbedingungen, der Angewohnheiten und der Zurückgebliebenheit trat zur Zeit der Jahrhundertwende eine neuere gefährliche Krankheit auf und forderte jahrzehntelang zahlreiche Opfer: die Lungentuberkulose. Die Abhandlung stellt fest, dass gleichzeitig mit der Gründung des Komitats Jász-Nagykun-Szolnok auch der Ausbau des Gesundheitswesens begann. Die Zahl der Pflege- und Heilanstalten nahm zu, es entstand ein Netz öffentlicher Krankenhäuser, die Zahl der im Gesundheitswesen Beschäftigten stieg, ihre Verteilung auf die einzelnen Gebiete verbesserte sich, und als Ergebnis aller Bemühungen wurden die Auswirkungen der zum Tode führenden Krankheiten zurückgedrängt, Pocken traten gar nicht mehr auf. Trotz aller Resultate blieb die Zahl der noch auf ihre Lösung wartenden Aufgaben hoch, und weiterhin war es die Zurückgebliebenheit, die das Gesundheitswesen des Komitats charakterisierte. 103