Inventare Teil 9. Inventar des Verkehrsarchivs in Wien (1959)

Vorwort

VI Wenige Jahre nach der 1897 erfolgten Gründung eines eigenen Eisen­bahnarchivs wurde bereits mit den Vorarbeiten zur Herausgabe eines Inventars begonnen. 1913 lag in dem gedruckten „Bericht des österreichischen Eisen­bahnarchivs über das Jahr 1912“ bereits ein Teilinventar über die staatlichen Eisenbahn Verwaltungen bis 1858 vor, welches wieder einen Auszug aus den damals bereits fertiggestellten Teilen des sogenannten „Hauptinventars“ (Repertorium, mit Aufnahme aller wesentlichen für die Verwaltung und Wissenschaft in Frage kommenden Geschäftsstücke) darstellte. Während die Arbeit an diesem Hauptinventar mit längeren Unterbrechungen im Archiv stets weitergeführt wurde, konnte nach dem Ersten Weltkrieg wegen der raschen Zunahme der Archivbestände und wegen anderer Aufgaben des Archivs an eine Fortsetzung der Veröffentlichung von Teilinventaren in einem solchen Umfang nicht mehr gedacht werden. Diese Gründe gelten heute noch in einem viel stärkeren Maße: für ein mehrbändiges Werk wären hei einer so knappen Normierung des Personalstandes die Arbeitskräfte nicht vorhanden und nicht zuletzt würde eine solche Veröffentlichung auch gar nicht der Stellung des Verkehrsarchivs im Rahmen der anderen großen öster­reichischen Archive entsprechen. Schließlich ist es vorteilhafter, eine gedräng­tere und zwangsläufig manche Wünsche offen lassende Darstellung über alle Bestände zu geben, als in längeren Abständen inhaltlich umfangreichere Teilinventare zu publizieren; eine Arbeit, deren Ende überhaupt nicht abzu­sehen wäre. Mit den eigentlichen Arbeiten an diesem Inventar winde im Sinne einer Anregung des ersten Generaldirektors des Österreichischen Staatsarchivs, Univ. Prof. Dr. Leo Santifaller, nach Abschluß der wichtigsten Ordnungs­arbeiten im Jahre 1954 begonnen. Es sei an dieser Stelle dem Personal des Verkehrsarchivs, insbesondere den Archivoberrevidenten Anna Chvatal und Margarete Geschel, für verschiedene Hilfsarbeiten gedankt, die sie stets unver­drossen leisteten. Im einzelnen sei bemerkt, daß aus praktischen Gründen auf die Ver­wendung von Abkürzungen mit Ausnahme allgemein geläufiger verzichtet wurde. Da fast alle Bestände der Schriftengruppe bereits kartoniert sind, deren Bezeichnung sich auch bei eventuellen organisatorischen Änderungen in naher Zukunft kaum mehr ändern dürfte, ist entgegen den üblichen Gepflogenheiten auch die jetzige Archivhezeichnung angeführt. Aus ver­schiedenen Gründen sind auch Hinweise auf die einschlägige Literatur und auf das „Hauptinventar“ aufgenommen worden. Möge dieses Inventar einen Ansporn für die wissenschaftliche Auswertung der sich auf große Teile Europas beziehenden Archivquellen des modernen Verkehrswesens geben und gelegentlich auch der Verwaltung des Verkehrs­ressorts von Nutzen sein! Paul Mechtler.

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