Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)

I. Band - 5. Das Kriegsarchiv als wissenschaftliche Anstalt

51 Nach dem 2. Weltkriege wurden nachfolgende Ausstellungen vom Kriegs­archiv beschickt: Österreich im Kartenbild, Wien; — Zentenarausstellung 1848/49, Budapest; — Zentenarausstellungen 1848/49, Wien; — 400 Jahre Buchbinderinnung, Wien, 1948; — G o e t h e-Ausstellung, Wien, 1949; — P a y e r - W e y p r e c h t-Ausstellung, Wien 1949/50; — Baugeschichte der Neustädter Burg, Wiener Neustadt, 1950; — 600 Jahre Stadterhebung, Juden­burg, 1950; — Columbus -Ausstellung, Genua, 1950; — Coronelli- Ausstellung, Wien, 1950; — Georg Veith - Gedächtnis-Ausstellung, Wien, 1950; — Polarjahr 1882/83, Wien, 1951; — 200 Jahre Naturhistorische Samm­lungen in Wien, Wien, 1951; — Flugpost-Ausstellung und Wilhelm Kress- Gedächtnisschau, Wien, 1951; — Kartographische Ausstellung, Washington, 1952; — Kirche in Österreich, Wien, 1952. Mit Rücksicht darauf, daß im KA. die Quellen zur Geschichte der Habs­burgerwehrmacht ruhen und die Aktionen dieser Wehrmacht nicht bloß ganz Europa betrafen, sondern auch in andere Erdteile Übergriffen, zählt das Ausland zu den ständigen Forschergästen. Nachdem von 1938 bis 1945 viele dieser Fäden abgerissen waren, verdichteten sich seither wieder die Auslandsbeziehungen zusehends. Von 1945 bis Ende 1952 sind unter den Be- nützem des Archivs nicht weniger als 39 Staaten aus allen 5 Erdteilen ver­treten. Sehr ausgedehnte Forschungen betrieben Rußland, Italien, Belgien, Ungarn und die Türkei. F. Die wissenschaftlichen Arbeiten des Kriegsarchivs. An der Spitze der wissenschaftlichen Arbeiten des KA. stehen die Werke der amtlichen Kriegsgeschichtsschreibung35 * *). Wie die Liste II., S. 108 ff. zeigt, nehmen diese Werke unter allen Arbeiten den größten Raum ein. Tatsächlich war das KA. die Wiege der österr. Kriegsgeschichtsschreibung, die hier auch methodologisch zu einem selbständigen Zweig der Geschichts­schreibung entwickelt wurde. Besondere Hervorhebung verdienen u. a. die „Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen“ mit 21 Bänden schon deshalb, weil kein anderes Archiv eine so weit zurückliegende Geschichts­periode in so erschöpfender Art bearbeitet hat. Diesem auch in die italienische Sprache übersetzten Werke sind anzureihen die 10 Bände „Kriege unter der Regierung der Kaiserin-Königin Maria Theresia“ und die 11 Bände „Kriege unter der Regierung des Kaisers Franz“. Die schon erwähnte „Österreichisch-militärische Zeitschrif t“, deren nur aus Archivoffizieren bestehender Redaktionsstab lange Zeit im Archiv unter­gebracht war, darf den Ruhm für sich beanspruchen, in Österreich das Militär- Zeitschriftenwesen begründet zu haben und die „M itteilungen des k. u. k. Kriegsarchiv s“, bis zu ihrem letzten Bande eine Schöpfung der Archiv-Offiziere, erfreuten sich überall des größten Ansehens. Der Weltkrieg 1914/18 brachte neue Aufgaben. Die Öffentlichkeit mußte über die Ereignisse orientiert werden u. zw. ohne daß die Geheimhaltung ver­letzt werde und ohne daß darauf gewartet werden konnte, bis alle Quellen Vorlagen. So entstand im Oktober 1914 die durch GdI. Woinovich einge­richtete literarische Gruppe des KA. 35) O. Regele, Die Geschichtsschreibung im Wiener Kriegsarchiv von 1779 (Kaiser Josef II.) bis zum Ende des ersten Weltkrieges (1918); in: Festschrift des Haus-, Hof- und Staatsarchivs 1949 — I. Bd. — 4!

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