Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)

I. Band - 3. Das Personal des Kriegsarchivs

34 neuen Bundesheer angehören. Die beantragten Ernennungen wurden jedoch 1920 nicht mehr vollzogen, unterdessen sank der Gesamtstand auf 150 Per­sonen herab. C. Das Kriegsarchiv unter Zivilverwaltung (seit 1920). 1. Zahlenmäßige Entwicklung 1920—1938. Mit Erlässen des Bundeskanzleramtes vom 25. und 30. Juni 1921 wurden nach der für die Zivilbeamtenschaft gültigen Gliederung, die sich nach der Vorbildung richtete, als Bundesangestellte übernommen: in die Zeit­vorrückungsgruppe A (Beamte mit Hochschulbildung) 13, und in C (Mittel­schulbildung) 56 Offiziere, sowie in E (ohne Mittelschule, Kanzleidienst) 12 Militärbeamte und Berufsunteroffiziere; den restlichen Unteroffizieren, sonstigen Kanzlei- und Hilfskräften einschließlich von 9 Frauen wurden 62 entsprechende Posten zuteil. Diese 143 Personen wurden bis 1. Jänner 1923 auf 116 und bis 1. August auf 81 abgebaut. Die durch die Übernahme getroffene Gliederung war kaum wirksam geworden, als sie durch das Besoldungsgesetz von 1921 abgelöst wurde, das eine Neugruppierung verursachte. Sie schuf für die nicht in die A-Gruppe überführten Offiziere die Gesamtbezeichnung „Militärische Fachberater“ und ermöglichte eine Besserreihung der ehemaligen Berufsunteroffiziere. Eine feste Grundlage für die Beamtenschaft gewährte erst das Gehaltsgesetz von 1924, dem auch eine Regelung der Amtstitel folgte38). Nach diesem Gesetz wurden 57 Beamte in den Verwendungsgruppen 2—8 pragmatisiert, 4 noch als kündbare Vertragsangestellte verbliebene ehemalige Offiziere erreichten die Pragmatisierung in den nächsten Jahren; der Abbau wurde aber gleich­wohl weiterbetrieben. Im März 1938 zählte das KA. genau nach dem Dienstpostenplan 38 prag- matisierte Beamte, die sich auf 8 Beamte des wissenschaftlichen Dienstes, 9 militärische Fachberater, 9 des mittleren Fach-, 3 des Kanzlei- und 9 des Hilfsdienstes verteilten. Dazu kamen 1 Vertragsbeamter, 2 Heeresbeamte (Zeichner) und 8 Soldaten vom Bundesheer kommandiert, 8 freiwillige Ar­beitskräfte und 5 Reinigungsfrauen. 2. Militärisches Zwischenspiel: Heeresarchiv Wien 1938—1945. Die Überleitung der Beamtenschaft in den deutschen Heeresdienst erfolgte erst anfangs 1939. Die Beamten der Verwendungsgruppe 8 (wissenschaft­licher, nunmehr höherer Dienst) wurden um einen Dienstgrad, jene der Gruppe 7 (mittlerer Fachdienst, nunmehr gehobener mittlerer Dienst) und 5 (Kanzleidienst, nunmehr mittlerer Dienst) um zwei Dienstgrade zurückgesetzt. Damit dies äußerlich nicht erkennbar sei, wurde nachträglich gestattet, auf der Uniform die dem alten, österreichischen Rang entsprechenden Chargen­abzeichen zu tragen; es blieben aber der niedere Titel und der damit ver­bundene Gehalt. Bei der Aufnahme von Hilfspersonal zeigte sich die deutsche Heeresverwaltung weniger engherzig: weibliche Schreibkräfte, Buchbinder und Boten wurden in ausreichender Zahl eingestellt. Die Friedensstärke 88) Bisher hatten nur die Kanzleiheamten Titel verliehen erhalten, die zu A- und C-Beamten überführten Offiziere waren nur zu Bundesbeamten einer bestimm­ten Rangsklasse ernannt worden.

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