Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)
I. Band - 2. Das Kriegsarchiv im Rahmen der Staatsverwaltung
22 von Ruhestandsoffizieren, Registratursbeamten und Beamten des Militärgeographischen Institutes in das Archiv ermöglicht. Erste Bestandsübersicht. 1890: „Dienstvorschrift für das k. u. k. Kriegsarchiv“ als Neubearbeitung der Vorschrift von 1890, berichtigt 1906. 1918: Organische B e s t i m m u n g e n und D i e n s t v o r s c h r i f t für das Kriegsarchiv. Unter dem Chef d. Gstbs. v. A r z verfaßt von H o e n als Neubearbeitung der Vorschriften von 1890 und 1899, infolge des Umsturzes nicht mehr in Kraft getreten. 1924: „Bestimmungen über die Verwaltung des erlassen am 13. 6. 1924 von Bundeskanzler Dr. I. S e i p el, gültig für alle Staatsarchive, die den Bedürfnissen der Bundesverwaltung, der Wissenschaft und der Privatpersonen zu dienen haben. Festsetzung der Benützergrenze bis zum 1. 1. 1895. 1945: „Behörden-Überleitungsgesetz“ (Staatsgesetzblatt94/1945 — § 10 (3)), publiziert unter Staatskanzler Dr. K. Renner, mit welchem das Kriegsarchiv dem Österreichischen Staatsarchiv eingegliedert wurde. 1946: „Statut über die Verwaltung und Benützung des Österreichischen Staatsarchivs“, erlassen unter Bundeskanzler Ing. Dr. L. Figl als Neuauflage der Bestimmungen von 1924 mit Hervorhebung der Bedürfnisse der Geschichtswissenschaft. 1947: „Geschäftseinteilung für das Österreichische Staatsarchiv“, vom 28. 7. 1947 und 1949: „Organisation im Österreichischen Staatsarchiv“ vom 7. 7. 1949, beide erlassen unter Bundeskanzler Ing. Dr. L. Figl. Diese beiden Vorschriften regelten die neue Stellung des Kriegsarchivs im Rahmen des Österreichischen Staatsarchivs. Die bedeutendste organisatorische Ausgestaltung brachte für das Archiv der erste Weltkrieg mit seinen vielseitigen und rasch zu lösenden Aufgaben. Durch interne Verfügung des Direktors wurden 1915—1918 mehrere neue Abteilungen und Gruppen errichtet, um allen Anforderungen gerecht werden zu können. Der weitgehende Ausbau des Institutes machte es nötig, 1917 zur Entlastung der Direktion den Posten eines Direktoi'-Stellvertreters zu syste- misieren. Am 20. Juli 1918 zeigte das Archiv einschließlich angegliederter Dienststellen die nachstehende Gliederung: Direktion. — Neue Kriegsakten-Abt. für die Feldakten 1914/18 mit 9 Gruppen für Aktenübernahme, Heeresakten, Landwehrakten, Honvédakten, Kriegsgliederungen, Evidenzen, Maria Theresien-Orden, Adelsangelegenheiten und Auszeichnungen. — Schriften-Abt. mit den alten Feldakten 1555—1882, der Literarischen Gruppe mit Bildberichterstattung und der Auszeichnungs-Evidenz. — Bibliothek. — Karten-Abt. mit Bilder-Gruppe (Kriegsfilm, Film-Exposituren, Feldkinos, Filmarchiv) und Karten-Gruppe. — Kriegsgeschichtliche Gruppe mit Zeichner- Gruppe. — Schlachtfeldführer-Gruppe mit 4 Front-Exposituren. — Kriegsstatistisches Büro mit Gruppe für Invaliden-Statistik. — Kr iegsgeschichtliche Zensur für Literatur und Presse. — Schwerter-Kommission. — Historische Gruppe der Zen- tral-Transportleitung. — Kunstgruppe des Kriegspressequartiers. — Feindpropaganda-Abwehrstelle. — Kommission für kriegswissenschaftliche Fragen. Wegen ihres enormen Umfanges mußte die Gruppe für Heeresakten in die Unter-Gruppen a (höhere Führung gegen Rußland und Rumänien), b (höhere Führung gegen Italien und am Balkan), c (niedere Führung) und d (Erhebungen) geteilt werden. So hatte das Archiv 34 Abteilungen, Gruppen, Untergruppen und Kommissionen und damit seinen größten Umfang in seiner bisherigen Geschichte erreicht.