Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)

II. Band - 13. Die Bibliothek

98 zurück und erfuhr durch die Einverleibung der Luftfahrtbibliothek — als Wissensgebiet „Z“ — 1948 eine Vermehrung. Kriegswissenschaften und Heerwesen im allgemeinen, Truppenkunde und Heeresorganisation (A). Dieser älteste Teil zählt auch eine Inkunabel „Kaiserlich Aufbot und Abmahnung Kaiser Friedrich III.“ vom 11. 2. 1493 zu seinem Bestand, dessen ältestes Werk die „Institutionum reipublic(a)e militaris ac civilis libri novem“ des Marescalcus Thurius, Rostock 1515, ist. Außer der Systematik, Methodik und Bibliographie der Kriegswissen­schaften finden sich alle grundlegenden Werke über das Kriegswesen bis 1918. Länderweise unterteilte Übersichten geben ein Bild über das Heerwesen des In- und Auslandes. Heeres-Ergänzung und Verwaltung, Personalvorschriften (B). Weniger ehrwürdig, doch ebenso grundlegend wie das vorangegangene, zählt dieses Gebiet das von Leopold I. 1684 zu Linz erlassene „Reglement über die Heeresverpflegung“ als sein ältestes Stück, während eine reiche Sammlung aller auf die Heeresergänzung, Mobilisierung und Evidenthaltung, sowie die Heeresverwaltung bezüglichen Druckwerke über die Wehrsysteme Aufschluß gibt. Als letzte Untergruppe schließt ein Bestand von Werken über die Heeresbekleidung und Ausrüstung an. Truppenausbildung — ohne Artillerie, Technische- und Sanitätstruppen (C). Gemeinsam mit dem 1608 von Jacques de G h e y n zu Amsterdam heraus­gegebenen „Maniement d’armes“ erscheinen hier die „Richtschnur und Obser­vationspunkte des Feldmarschall Graf D a u n ischen Regiments zu Fuß“, Luxemburg 1733, und das „Exercitium des löbl. General Graf W a 11 i s’schen Regiments zu Fuß“, Saló 1704, als hervorragendste Repräsentanten. Außer den Werken über theoretische und praktische Truppenausbildung, allen Vorschriften über Dienst, Disziplin und Manneszucht, gibt es im vor­liegenden Wissensgebiet auch alle bis 1918 in Österreich-Ungarn gebrauchten Exerzierreglements. Kriegskunst, Kriegführung, Strategie, Taktik, Generalstab und militärische Beredsamkeit (D). Beginnend mit M. L a v r o Gorgieri’s „Trattato della guerra, del soldato, dei castellano e come ha da essere umo general di esercito“, Pesaro, 1555, bietet diese Gruppe die Entwicklung der Feldherrnkunst bis zum Aus­bruch des 1. Weltkrieges. Besonders wertvoll ist die fast lückenlose Sammlung aller auf den Felddienst und die angewandte Taktik der drei Hauptwaffen bezügliche Sammlung von Vorschriften Österreich-Ungarns und der europäi­schen Großmächte vor 1914. Waffenwesen und Artillerie (E). Dieses Gebiet gibt über die Entwicklung des Waffenwesens von seinem Ursprung bis 1914—1918 Aufschluß. Zu seinen ältesten Werken gehören: Justus L ipsius’ „Polioceticon, sive de machinis, tormentis, telis“, Antwer-

Next

/
Thumbnails
Contents