Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)
II. Band - 11. Die Kartensammlung
78 daillen-Sammlung angeschlossen wurden. Als Personal war systemisiert: 1 Stabsoffizier als Vorstand, 2 Oberoffiziere als Referenten und 1 Manipulationsoffizier. Der Dienst gliederte sich in den Archivdienst und in den graphischen Dienst. 1890 kam eine neue Katalogisierung, die aber trotz Fertigstellung nicht zur Drucklegung gelangte. Der Bestand war unterdessen auf rund 18.000 Werke in 140.000 Blättern angewachsen. Die Jahre 1920—1924 brachten weitere größere Bestandsveränderungen, als ein großer Teil des kartographischen Materials des Milgeogr. Instituts und umfangreiches Karten- und Planmaterial des Heeresmuseums, der Kriegsschule und anderer Militärschulen und -Kurse erworben werden konnte. Diesem Zuwachs standen Abgaben aus der Bildersammlung gegenüber, die in einem besonderen Abschnitt berührt werden (siehe S. 89). Gesondert behandelt werden die Zuwächse geschlossener Bestände wie des Genie- und Planarchivs (siehe S. 87) und des Landesbeschreibungsbüros des Gstb. (siehe S. 87 f.). In den folgenden Jahren wurden Tauschaktionen mit Sammlungen und Bibliotheken des In- und Auslandes eingeleitet, welche bis zum Jahre 1937 eine Erhöhung von 26.882 auf 52.595 Kartenwerke und von 186.995 auf 310.926 Kartenblätter brachten. Inbegriffen sind hier rund 30.000 Plankopien des Franziszeischen Katasters. Durch die Ereignisse 1945 hatte die Kartensammlung nur geringfügigen Schaden erlitten. Nachdem einige Rückstellungen von in der Zeit 1938—45 nach Wien gebrachten Kartenwerken durchgeführt worden waren, ging es sofort an die Wiederaufnahme des Forscherdienstes. Die Schauräume (das H a u s 1 a b - Zimmer, das Atlanten-Zimmer und die Karten- und Plangalerie) wurden grundlegend neugeordnet, um bei Führungen einen raschen Einblick in die vorhandenen Sammlungen zu gewähren. In der Folge gelang es, die Bestände (ohne Dubletten) seit 1945 um 2541 Kartenwerke mit 8022 Blättern zu vermehren. Um endlich zu einem Gesamtüberblick über dieselben zu gelangen, wurde eine Neubearbeitung des Kataloges begonnen. In der Karten-Sammlung entstanden u. a. noch folgende Werke: Die militärische Beschreibung Italiens; 1818. — H a u s 1 a b, Landesbeschreibung Ungarns; 1828. — Derselbe, Landesbeschreibung des osmanischen Reiches; 1830. — Serie von Karten über die Grenzen Österreichs seit 1278 bis 1844; 1844. — Julius Fritz, Graphische Darstellung der allmählichen Erweiterung Wiens; 1873. — Die Staatenveränderungen in Europa vom Ausbruch der französischen Revolution bis zur Gegenwart (1789—1872), graphisch dargestellt auf 10 Exemplaren der Karte von Europa von Scheda; 1873. — Josef *Paid us, Venetianisches Kartenbild aus dem Jahre 1535 mit dem Stammsitze des Hauses Este, in: Streffleurs Militärischer Zeitschrift, Wien, 1910, II. Bd.; Das Kartenwesen bei der Armee zur Zeit der Befreiungskriege 1813/14; Leben und Wirken des GM. Ludwig August von Fallon des k. k. Generalstabes 1778—1828, in: Petermanns Geographischen Mitteilungen, 1918; Das Herzogtum Venedig und seine Aufnahme durch den k. k. Generalstab unter Leitung des GM. Anton Frh. v. Zach; Die militärischen Aufnahmen im Bereiche der Habsburgischen Länder aus der Zeit Kaiser Joseph II., in: Akademie der Wissenschaften, Phil.-Hist. Kl., Denkschriften 1919, 63. Bd., 2. Abhandlung. — Nische r, Österreichische Kartographen; 1925. Im übrigen hat die Karten-Sammlung zu allen amtlichen Werken des KA. die Kartenbeilagen geliefert. Zu diesen Arbeiten, die 1806 begannen, wurden u. a. beigestellt: 25 Pläne für die „Grundsätze der höheren Kriegskunst“,