Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)

II. Band - 9. Das Luftfahrt-Archiv und das Luftfahrt-Museum

73 F. Die Bestände des Luftfahrt-Archivs. 1. Das Archiv der Luftstreitkräfte. a) Bis 1918 (1921). Die österr.-ung. Luftstreitkräfte entwickelten sich aus bescheidenen An­fängen. 1849 führten die beiden Oberleutnants Franz und Josef Uchatius einen Luftbomben-Angriff auf Venedig durch, 1866 wurde beim IR. 27 eine Ballon-Abteilung aufgestellt, doch bald wieder aufgelöst. 1887/88 ging die erste aeronautische Kommission unter dem Hptm. K. Sandner v. Sendburg zu Studienzwecken in das Ausland und 1890 wurde in Wien der erste militäraeronautische Kurs für Ballonfahrer abgehalten. 1895 ist das Geburtsjahr der Militäraeronautischen Anstalt, die unter Hptm. Franz Hinterstoisser zur eigentlichen Stammtruppe der Luftstreitkräfte wurde; sie trat 1909 in den Verband der Verkehrstruppen­brigade. Im selben Jahre in die Luftschifferabteilung umgewandelt und von Wien nach Fischamend verlegt, hielt sie 1911 den ersten Pilotenkurs zur Ausbildung von Flugzeugführern ab. Ursprünglich hatte die Militäraero­nautische Anstalt lediglich aus den Ballon-Abteilungen der Festungsartillerie bestanden und erst nach und nach nahm sie auch Lenkballone und Flugzeuge in sich auf. Im Jahre 1914 gab es in der Luftschiffer-Abteilung 3 Lenk-Luftschiffe und 15 Flugmaschinen-Parks, daneben 9 zur Festungsartillerie gehörende Festungs-Ballon-Abteilungen. Die Leitung aller Luftfahrtangelegenheiten lag im KM., Abteilung 5/M (später 5/L). Der eigentliche Aushau der Luftfahrtruppen begann aber erst mit dem Weltkriege. Schon 1915 ging die alte Luftschiffer-Abteilung in die k. u. k. Luftfahrtruppen über, die auch im Kommando der k. u. k. Luftfahrtruppen und seit 1917 auch in einem „Generalinspek- tor der k. u. k. Luftstreitkräfte“ eigene Vorgesetzte Dienststellen erhielten. Für Ersatzzwecke entstanden die Fliegerersatztruppe und die Luftschifferersatztruppe, für die technische Ausrüstung das k. u. k. Fliegerarsenal. Zu Kriegsende gab es 98 Fliegerkompagnien, 27 Ballon-Abteilungen, 1 Großflugzeug-Geschwader, den Feldwetterdienst und das Kommando des Luftfahrzeug-Abwehr(Lfa) -Dienstes. Aus 2 Flugzeugen vom Jahre 1910 waren 79 des Jahres 1914 (Juni) und 1733 des Jahres 1918 geworden. Siehe auch S. 16. Für die Registraturen der im Luftfahrt-Archiv vereinigten Archivkörper gilt das an anderem Orte für die Registraturen des k. u. k. KM. und des BM. f. LV. der 1. Republik Gesagte, da die Kanzleien der Luftstreitkräfte in beiden Fällen nur Teilkanzleien der Zentralstellen waren. Verzeichnis: k. u. k. Kriegsministerium Abt. 5/M. u. 5/L (1914 bis 1919) : Akten: Karton Nr. 194—217, 610—823, dazu 8 Exhibitenprot. u. 3 Handreg. — Generalinspektor der k. u. k. Luftstreitkräfte (1917—1918): Exhibitenprot. u. Handreg.: Karton Nr. 68, 69; außerdem 9 Bde. — K, u. k. Luft­schiffer-Abteilung (1914—1915): Akten: Karton Nr. 274, 275; Pers.- Akten: Karton Nr. 8, 9; Pers.Kontobuch: Karton Nr. 29. — Kommando der k. u. k. Luftfahrtruppen (1915—1918): Akten: Karton Nr. 1, 4—7, 19, 20, 30, 31, 41—49, 51, 52, 70—111, 181—188, 190, 194—265, 267—273, 276—295, 302, 305—309 (305: Karten der Frontflüge), 311—347, 371—379, dazu 27 Exhibitenprot.: Karton Nr. 62—67, 146, 147, 310; Pers.Kartei: Karton Nr. 26/1—3, Pers.Bücher: Karton Nr. 21; Tagesbefehle: Mappe 0/17—22. — K. u. k. Flieger-Ersatz-

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