Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)

II. Band - 4. Die Nachlässe.

38 G. Reichsbefestigung (MS, Rb). Mit der Sammlung „Technik im Weltkrieg“ bis zu einem gewissen Grade verwandt ist der Bestand „Reichsbefestigung“. Derselbe stellt provenienz­mäßig das wissenschaftliche Ergebnis der seinerzeitigen „österreichischen Studienkommission für Reichsbefestigungen“, der späteren Gruppe 5 des KA., dar. Der Bestand hat durch die Ereignisse des Frühjahres 1945 sehr stark gelitten und ist daher lückenhaft. Er enthält in der Hauptsache Manuskripte und Materialsammlungen zu fortifikatorischen und artilleristischen Fragen der Reichsbefestigung der österr.-u'ng. Monarchie bis 1918. Bestandsverzeich­nis: AB. 129—2—29. Verzeichnis: 13 Fasz., 8 Mappen. H. Allgemeine Manuskriptreihe (MS, Alig). Der verhältnismäßig enge Rahmen, durch den die bisherigen Manuskript­sammlungen begrenzt wurden, machte die Schaffung einer neuen Manuskript­reihe notwendig, in die nunmehr alle, als Eiinzelstücke einlaufenden Manu­skripte, soweit nicht besondere Gründe für ihre Einreihung in andere Bestände sprechen, unter einer fortlaufenden Nummer eingestellt werden. Verzeichnis: 5 Fasz. 4. Die Nachlässe. Bei diesem Bestand handelt es sich in der Hauptsache um Schriften- Nachlässe. Schon zur Zeit der Kaiserin Maria Theresia bildeten die Nachlässe der Hofkriegsratspräsidenten im damaligen Hofkriegsrätlichen Archiv einen besonderen Posten1). Unter Kaiser J o s e p h II. wurde die Saisierung des hand­schriftlichen Nachlasses auf alle höheren Militärs ausgedehnt. „Eine am 8. April 1782 erlassene Verordnung verfügte diesfalls, daß sich ein Ange­stellter des Archivs unverweilt in das Sterbehaus begeben und alle vorhan­denen Schriften militärischen Inhalts in Empfang nehmen solle.“ * 2) Diese Anordnung blieb bis zum Jahre 1869 in Kraft. Nach dieser Zeit blieb die Übergabe der Nachlässe an das Archiv den Angehörigen freigestellt. Das auf diese Weise an das Archiv gelangte Schriftgut wurde aber nicht als ein besonderer archivalischer Körper behandelt, sondern, den damaligen Anschauungen gemäß, aufgelöst und nach dem „Betreff“-System vorwiegend in den Bestand „Mémoires“ und „Feldakten“ eingereiht (z. B. Nachlässe: Generalissimus Eh. Carl, FM. Andreas Graf Hadik v. Futak, FM. Hein­rich Frh. v. Hess, FM. Raimund Fürst Montecuccoli). Erst späterhin entschloß man sich, größere Nachlässe iin ihrem ursprünglichen Zustand zu belassen und dafür eine eigene Abteilung innerhalb des Bestandes „Mémoires“ zu schaffen, nämlich die Abt. XXXI. Aus nicht bekannten Gründen wurde sie aber nach einiger Zeit wieder aufgelöst und die einlaufenden Nachlässe ge­langten in die Mémoires-Abt. XXVIII, in der sich heute noch eine große Anzahl geschlossener Nachlässe vorfindet, so u. a.: GdK. Ludwig Frh. v. Ga bien z, FML. Friedrich Frh. v. Langenau, FM. Maximilian Frh. v. Wimpffen, FM. Johann Hieronymus Frh. von und zum J u n g e n. x) Vgl. J. Langer, a. a. O., S. 16. 2) Ebenda, S. 20.

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