Inventare Teil 8. Inventar des Kriegsarchivs in Wien (1953)
II. Band - 3. Die Manuskripte
36 sollte die Darstellung der Feldzüge dazu dienen, in erster Linie die gewonnenen Erfahrungen aus diesen Kriegen für künftige nutzbar zu machen. Die Manuskripte wurden demnach zunächst weitgehend geheim behandelt und erst später, und da nicht alle, gedruckt. Gelegentlich wurden sie auch, als in dem letzten Viertel des 19. Jhdt. die großen Publikationen zur „Geschichte der Kämpfe Österreichs“ begonnen wurden, als Unterlagen herangezogen. Wichtig ist hiebei, daß bei der Abfassung einiger Manuskripte (z. B. FZM. Browne) Akten ausgewertet wurden, die heute nicht mehr vorhanden sind. Die von Kaiser Joseph II. ursprünglich festgesetzte Forschungsgrenze von 1740 wurde nach unten hin bald bis 1527 erweitert, doch sind diese Arbeiten nicht sehr zahlreich. Nach oben bildet der Ausbruch des ersten Weltkrieges die Grenze. Im allgemeinen gilt der Bestand als derzeit abgeschlossen, doch wurden bis in die neueste Zeit noch gelegentlich Manuskripte, soweit sie diesen Themenkreis betrafen, hier eingereiht. Bestandsverzeichnis: AB. 121— 2—21 a. Siehe auch die Liste der Werke des KA. S. 106 ff. Verzeichnis: 182 Fasz., 16 Mappen (Beilagen). B. Truppengeschichten (MS, Tg). Die erzählenden Quellen zur Truppengeschichte sind innerhalb des KA. ziemlich zerstreut. Truppengeschichten, soweit sie im dienstlichen Auftrag verfaßt wurden, befinden sich in den „Archiven der Truppenkörper“ 2). Hingegen sind derartige Arbeiten von privater Seite oder solche, deren Provenienz nicht mehr feststellbar ist, im Bestand „Truppengeschichten“ innerhalb der „Manuskripte“ zusammengefaßt. Der Ursprung des Bestandes ist darin zu suchen, daß zu einem nicht mehr feststellbaren Zeitpunkt etliche bis dahin in den „Mémoires“ hinterlegte „Manuskripte zur Truppengeschichte“ mit solchen, die als Donationen zugeflossen waren, zusammengelegt wurden, um als Ergänzung für die damals noch bei der Abt. 2 vorhandene Sammlung gedruckter Truppengeschichten3) zu dienen. Letztere wurden 1939 an die Bibliothek des KA. abgegeben. Der verbliebene Schriftbestand, eine Mischung von Originalakten und Manuskripten, wurde 1952 neu geordnet, wobei die Akten in die „Archive der Truppenkörper“ eingereiht wurden. Bestandsverzeichnis: AB. 133—2—33. Verzeichnis: 7 Fasz. C. Kriegswissenschaftliche Manuskripte zum Kriege 1914—1918 (MS, Wk). Durch den Weltkrieg 1914—1918 wurde die bisherige Kriegsgeschichtsschreibung über die „Geschichte der Kämpfe Österreichs“ unterbrochen und alle Aufmerksamkeit der Darstellung des Weltkrieges selbst zugewendet. So entstanden schon während des Weltkrieges in der kriegsgeschichtlichen Gruppe des KA. (1917—1919) und besonders nach Kriegsende umfangreiche Arbeiten über Teilgebiete der Weltkriegsgeschichte, und zwar sowohl durch Angehörige des KA., als auch durch ehemalige höhere Kommandanten und Generalstabsoffiziere der k. u. k. Armee. Das Ergebnis dieser Arbeitsperiode ist in dem Bestand „Kriegswisseinschaftliche Manuskripte zum Kriege 1914—1918“ niedergelegt und diente bei den Arbeiten zum offiziellen Kriegswerk über den 2) Vgl. I. Bd. S. 170, siehe hierzu auch die Sammlung „Gefechtsberichte“, S. 34. 3) Vgl. Dienstvorschrift für das k. u. k. KA., Anleitung ..., S. 15.