Inventare Teil 7. Inventar des Wiener Hofkammerarchivs (1951)

Das Wiener Hofkammerarchiv

XXXIV Das Wiener Hofkammerarchiv lichungen aus dem Wiener Hofkammerarchiv“, herausgegeben von Josef Kallbrunner, davon bis 1941 fünf Bändchen erschienen sind. Die Einverleibung Österreichs in das Deutsche Reich 1938 führte zu einer tiefgreifenden Neuordnung des Aufbaues der Wiener Zentralarchive. Diese bisher verschiedenen Zentralstellen angegliederten Archive — zumeist waren es jene, deren Akten sie aufzunehmen hatten — wurden jetzt, mit alleiniger Ausnahme des Heeresarchivs, zu einem personell und administrativ einheit­lichen Körper: „Reichsarchiv Wien“, zusammengefaßt und der Berliner Generaldirektion der staatlichen Archive unterstellt. Die dadurch bewirkte Konzentration aller wissenschaftlichen Behelfe wirkte sich günstig aus, um so- mehr, als die Fortführung der in den einzelnen Abteilungen — das Hofkammer­archiv hieß nunmehr: „Reichsarchiv Wien, Abteilung Hofkammerarchiv“ —- laufenden und natürlich der Eigenart des Archivs entsprechenden archivarischen Arbeiten nicht beeinträchtigt wurden. Daher wurde diese Organisationsform mit den Abänderungen, die die Wiedergewinnung der staatlichen Unabhängig­keit durch Österreich bedingte, nach dem Zusammenbruch Deutschlands beibehalten: das Hofkammerarchiv, seit 1945 mit dem Finanzarchiv verbunden, bildet als „Finanz- und Hofkammerarchiv“ die III. Abteilung des „Öster­reichischen Staatsarchivs“, dessen Generaldirektion dem Bundeskanzleramt eingegliedert ist. Der zweite Weltkrieg hat dem Hofkammerarchiv Bestandsverluste nicht zugefügt. Der größte Teil seiner Schätze konnte in den zwei Stockwerke tiefen Kellern des Archivgebäudes selbst geborgen werden, der Rest wurde nach aus­wärts — Dürnstein a. d. D., Kirchstetten (bei Staatz), Eisgrub (Südmähren) — verbracht. Alle diese Archivalien sind nun längst wieder heimgekehrt und auch die durch den Bombenkrieg so schmerzlich unterbrochenen archivarischen Aufschließungsarbeiten werden in absehbarer Zeit wieder aufgenommen werden, zumal der Ausbau des Dachbodens als Depotraum (1950/51) dem Archiv neue Ausdehnungsmöglichkeiten geschaffen hat.

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