Inventare Teil 7. Inventar des Wiener Hofkammerarchivs (1951)

Die Bestände des Wiener Hofkammerarchivs - 26. Bücher des Vizedomamtes in Österreich unter der Erms und der Niederösterreichischen Kammer (15. bis 18. Jahrhundert)

26. Vizedomamt in Österreich unter der Enns 81 kammerarchiv gekommen sind, ist nicht mehr feststellbar 1). Sie umfassen 16 Kartons Akten und 128 Bücher, deren bedeutsamste die 30 Bände „Quartier­bücher“ sind. Diese „Hofquartiersregister“ umfassen die Zeit von 1563 bis ungefähr 1770 und enthalten eine Aufzählung sämtlicher innerhalb der Ringmauer gelegenen Häuser, es waren ihrer nach dem ersten durchnumerierten Quartierbuch von 1566 1205, mit Angabe des Besitzers, nach Gassen geordnet und bei allen vom Hofquartier nicht befreiten Häusern mit Angabe aller Raumeinheiten und mit Bezeichnung derjenigen Stuben, Kammern, Küchen, Plätze im Stall, im Keller und auf dem Dachboden, die für das Hofquartier ständig beansprucht waren; dazu kommt noch die Angabe der Quartiertaxe, die der Quartiermann dem Quartierherrn zu entrichten hatte. Für die wichtigsten Aufnahmen, die von 1566 (Nr. 2) und 1664 (Nr. 18/19), stehen alphabetisch nach Besitzer­namen geordnete Zettelkataloge zur Verfügung; den Bänden des 17. und 18. Jahrhunderts sind übrigens zumeist Indizes beigebunden. Nach ungefähr 1770 ist ein neues Quartierbuch nicht mehr angelegt worden, da Joseph II. dem Hofquartierwesen durch Schaffung eines Quartiergeldfonds für die Beamten und Hofchargen ein Ende machte. Die vier Bände „Extrakte“ (Nr. 31—34) von ungefähr 1645, bzw. 1665 sind Auszüge aus den Hofquartiersbüchern und verzeichnen Hausnummer und -besitzer. Die zwölf Kartons sogenannte „Hofquartierresolutionen“ (1612—1778) sind ein Rest der Registratur des Hofquartiermeisteramtes, der sich nicht, wie der Name irreführend besagt, auf die kaiserlichen Entschließungen beschränkt, sondern auch Einlaufstücke, Zwischenberichte usw. bewahrt. Dazu gehören 16 Bände Indizes (1612—1751), die nicht nur die kaiserlichen Resolutionen, sondern auch die Bescheide des Hofquartiermeisteramts verzeichnen. Ein voll­ständigeres Bild des ganzen Geschäftsganges des Hofquartiermeisteramtes bieten die 78 Protokolle (1638—1782), denen bandweise Indizes beigebun­den sind. 26. Bücher der Niederösterreichischen Kammer und des Vizedom­amts in Österreich unter der Enns (15. bis 18. Jahrhundert) Die im folgenden verzeichneten Bücher, bzw. Reihen von Büchern sind aus dem Geschäftsgang der n. ö. Kammer und des Wiener Vizedomamtes hervorgegangen. Das Archiv des n. ö. Vizedoms kam 1781 in das Hof­kammerarchiv 2 3). Von der großen Sammlung von Urbaren sind die meisten Stücke in der n. ö. Kammer entstanden, wo Abschriften der Urbare der Kammer- gutsherrschaften bewahrt wurden *), doch stammt ein Teil davon auch aus dem Wiener Vizedomamt, bzw. dem diesem unterstehenden Kastenamt4). Von dem ursprünglich 255 Faszikel umfassenden Aktenbestand des n. ö. Vize­domamtes sind nur 5 Faszikel auf uns gekommen. *) Sicher vor 1833, da der in diesem Jahr angelegte alphabetische Generalindex (Hand­schrift 2) sie bereits ausweist. 2) Siehe oben S. XX. 3) Vgl. Nö. Herrschaftsakten, Urbarienverzeichnisse der n. ö. und o. ö. Herrschaften. 4) Zahlreiche Urbare finden sich (außer den nachstehend verzeichneten) auch noch in dem Bestand „Herrschaftsakten“.

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