Otto Stolz: Inventare Teil 6. Geschichte und Bestände des staatlichen Archivs (jetzt Landesregierungs-Archives) zu Innsbruck (1938)

Zweiter Teil: Die jetzigen Bestände des Archivs

Flußregulierungen, Erbauung von Straßen und Gebäuden und für Berg­werke wurden seit dem 16 Jh. im Aufträge der Regierung und Kammer sowie einzelner Unterämter Landkarten und Pläne, früher meist Mappen und Risse genannt, angefertigt und in deren Archiven in Verwahrung ge­nommen. Außer diesen, nur einmal mit der Hand gezeichneten oder ge­malten Karten sind auch durch Kupferstich und Holzschnitt vervielfältigte Landkarten über größere Gebiete in den Kanzleien der Regierung als Hilfsmittel verwendet worden und dadurch in deren Archiv gelangt. Alle diese Karten und Pläne wurden schließlich als eigene Abteilung des Statt­haltereiarchivs gesammelt, das Inventar von 1893 weist für sie 266 Num­mern auf. Später, nämlich im Jahre 1896 und 1903, hat die Bauabteilung der Statthalterei dem Archiv noch weitere große Posten an solchen Kar­ten und Plänen übergeben, auch das Bergamt Rattenberg und Kitzbühel u. a. Die einzelnen Stücke wurden seit 1900 durch H. Wopfner und dann K. Dörrer und 0. Stolz numeriert und ein Zettelkatalog, der in alphabeti­scher Reihenfolge nach den örtlichen Schlagworten geordnet ist und den Titel der einzelnen Stücke und ihre äußere Form angibt, angelegt (Rep. Z 20/1—3). Die meisten dieser Karten und Pläne betreffen Tirol, zirka 50 Vorarlberg, zirka 40 ehemals vorderösterreichische Gebiete, soweit es sich um handgezeichnete Detailaufnahmen einzelner Herrschaften und kleinerer Gebiete handelt. 120 Stück sind gestochene Übersichtskarten über Öster­reich und das Land Tirol und andere Staaten. Dazu kommen noch 9 Stamm­bäume und 30 Personen- und Landschaftsbilder. Besonders bemerkenswert sind eigenhändige Zeichnungen von Paul Dax, Burglechner, Duvivier, Gumpp, Anich, Hueber und Originalaufnahmen zur Generalquartiermeister­karte von 1830, sie und andere sind im Kartensaal des Museums Ferdinan­deum als Leihgaben ständig ausgestellt. 2. Sammlung von jüngerenPlänen des Bauamtes. Diese Sammlung besteht aus zirka 300 Mappen teils von sehr großem, teils von Folioformat mit einer wechselnden Zahl von einzelnen Blättern und enthält die Pläne für Hoch-, Wasser- und Straßenbau aus Tirol von 1815 bis 1880, die im Bauamt des Guberniums und der Statthalterei für Tirol damals angefertigt worden sind. Um 1880 wurden sie mit Signaturen versehen und dazu ein kurzer Index nach jenen drei Teilen angelegt (Rep. B 311a—c). Allerdings ist derselbe meist sehr summarisch und wären da­her diese Pläne noch näher zu beschreiben. Die Pläne, welche nach 1890 bis 1918 in jenem Bauamte angelegt und angesammelt worden sind, sind noch nicht verzeichnet. 1937 kamen diese Sammlungen unter die Ver­waltung des Landesregierungsarchivs. Wie oben erwähnt, sind von jenem Bauamte in den Jahren 1896—1903 eine große Zahl von Plänen aus der Zeit vor 1815 bereits dem Archive übergeben und in dessen allgemeine Sammlung der Karten und Pläne eingereiht worden. 3. Kataster-Mappe von 1856. Eine Sammlung der lithographisch vervielfältigten Kataster-Mappen aller Gemeinden der Kreise Innsbruck und Brixen, d. i. von Nord- und 134 II. Teil. Die jetzigen Bestände des Innsbrucker staatlichen Archivs.

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